192. Tag (13. in Amman): Wallfahren heisst für mich… (VIII)

Wallfahren heisst für mich: Die Vorsehung, die Fürsorge Gottes, ist pünktlich.

Diese Erfahrung ist für mich die wichtigste und tiefste auf dem Weg: Sie hat mich so bewegt, und sie wird mich nachhaltig für mein weiteres Leben prägen: Hab nicht nur Vertrauen in die Menschen (siehe oben), sondern ebenso – und noch mehr – in Gott!

Wiederholt war es, dass wir just in dem Moment eine Lösung gefunden haben, in dem wir sie gebraucht haben: Nicht eine Stunde vorher, nicht am Morgen, sondern genau in dem Moment, als wir an der Strassenkreuzung standen, wo wir entscheiden mussten: Gehen wir geradeaus oder nach rechts: Vor İsmil überlegten wir: Gehen wir in das Dorf, wo es aller Voraussicht nach keine Unterkunft gibt, oder fahren wir mit einem Bus zu einem grösseren Ort weiter? 10 m vor der Kreuzung sagten uns die Arbeiter am Strassenrand: Es gibt eine Unterkunft, fragt nach Ibrahim! (15. Okt.)

In der Schule in Jorin / Syrien

Oder als wir ins Orontestal hinunterkamen: Der Ort ist klein, es gibt keine Pension oder Vergleichbares. 100 m vor unserem geplanten Zielpunkt hat sich eine Lösung ergeben: Ein Lehrer sprach uns an und lud uns zum Schlafen auf dem Boden in seine Schule ein (9. Nov.).

Es waren so bewegende Augenblicke, in Momenten der gänzlichen Ohnmacht, des Ausgesetzt-Seins, der Ungewissheit und des Nichtwissens.

Heute kann ich mehr denn je die Bitte und den Aufruf des Psalmisten unterschreiben:  „Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen.“ (Ps 37,5) – Ja, er wird es nicht nur fügen – er fügt es.

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3 Kommentare zu 192. Tag (13. in Amman): Wallfahren heisst für mich… (VIII)

  1. Maja Peter sagt:

    Lieber Franz Mali
    ganz herzlichen Dank für Deine interessanten Beiträge! Der heutige hat mir ganz besonders viel mitgegeben: nämlich, dass auch im Leben zum richtigen Zeitpunkt Ueberraschendes und Entscheidendes geschehen kann. Schon öfters konnte ich das erfahren – dennoch ist mein Vertrauen immer noch nicht stark genug. Man muss sich wohl in die Ohnmacht hineinbegeben, loslassen, um Fügung zu erfahren.
    Danke!! Weiterhin einen guten Weg und herzliche Grüsse an alle
    Maja Peter

  2. sr-.m.ruth sagt:

    Lieber Franz
    Vor der Komplet (Abendgebet) schaute ich in den Blog und fand
    Deinen feinen Beitrag und ich nahm in gerade mit für die Lesung. Alle Schwestern hörten mit Freude und wachen Ohren zu. Von Herzen vielen Dank !
    IN HERZLICHER VERBUNDENHEIT – die Tempelfrauen von Eschenbach

  3. Lieber Franz Mali,
    Ihre tiefen Gedanken zum Wallfahren bewegen mich; gerade die heutigen Gedanken zur Vorsehung tun mir richtig gut.
    Herzliche Grüsse und weiterhin ein gesegnetes Unterwegs-Sein wünscht
    Sr. Maria Magdalena