72. Tag: Ruhetag in Sofia / София

Heute gibt es keine Strecke.

Sehr oft auf unserer Route gehen wir auf Wegen und Strassen, die mindestens seit den Römern als Verkehrsverbindungen benutzt oder ausgebaut worden sind. In allen bisher durchschrittenen Ländern haben wir Römerstrassen mindestens gekreuzt. Streckenweise sind wir ihnen gefolgt, wie schon in Südtirol oder später in Kroatien und Serbien, wo wir Ausgrabungen der römischen Stadt Mediana östlich von Niš / Ниш begegnet sind.

Römische Strasse in Sofia

Römische Strasse in Sofia

Auch hier in Sofia, das bei den Römern „Serdica“ hiess und aufgrund der Thermalquellen besonders beliebt war, trifft man auf römische Strassen, auf denen noch heute die Fussgänger unterwegs sind, freilich einige Meter unter der Erde, da sich das Niveau der Umgebung im Laufe der Jahrhunderte erhöhte. In den Städten waren die Strassen mit grossen Steinen gepflastert – wie es auf dem Bild zu sehen ist -, über Land mit festgestampftem Kies belegt.

Unsere Tagesetappen kommen nicht an den Abstand der römischen Post- bzw. Übernachtungsstationen an den Überlandstrassen heran: Ihre Entfernung voneinander betrug etwa 25 römischen Meilen, was ca. 37 km entspricht. Wir gehen diese Distanz nur im äussersten Notfall. Doch die römischen Stationen waren zunächst wohl eher für berittene Boten und Transportwagen eingerichtet, denn für Fussgänger. Die römischen Soldaten mussten im Normalfall nicht mehr als 25 km am Tag marschieren.

Beeindruckend für mich ist, dass an vielen Stellen diese römischen Strassen gut zu finden sind, ja dass die heutige Strassenführung teilweise nicht wesentlich anders verläuft als damals – nur Autobahnen und Strassen in trocken gelegten Gebieten orientieren sich gar nicht mehr an ihnen, scheint mir – , teilweise aber lassen sich auch berühmteste römische Strassen bis heute nicht vollständig wiederfinden, so verwachsen oder untergegangen sind sie.

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8 Kommentare zu 72. Tag: Ruhetag in Sofia / София

  1. Barbara W. sagt:

    Lieber Franz
    Ein bisschen Mitleid kommt bei mir immer auf, wenn ich in eurem Blog lese, dass deine Mitpilgernden den freien Tag oder den Feierabend geniessen und du über Streckenplanungen brüten musst…. Ich hoffe, dass die Erfolge – seien es nun geschichtsträchtige Strassen, schöne Alternativrouten oder mindestens das sichere Erreichen der Etappenziele -dir die Mühen lohnen…. Ansonsten: Der Lohn im Himmelreich wird gross sein!
    Liebe Grüsse aus der Gallusstadt – auch an die ganze Crew!
    Barbara

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Barbara,
      es wäre zwar auch schön gewesen, die Innenstadt von Sofia zu sehen. Ich habe nur zwei Fotowünsche deponiert, die prompt erfüllt worden sind. So habe ich das Bild der Römerstrasse nicht selber gemacht.
      Es ist sehr entlastend, die Routenplanung so weit vorangebracht zu haben. Es war ein fruchtbarer Tag.
      Herzlich Franz

  2. Marie-Therese sagt:

    Lieber Franz,
    Dir und Deinen MitpilgerInnen möchte ich wieder mal ganz herzlich für Eure spannenden Beiträge und die dazupassenden gelungenen Photos ganz herzlich danken! Ich freue mich täglich darauf, im Geist und mit der Phantasie mit Euch gehen zu dürfen, Eure täglichen Erlebnisse mit dem Herzen (so gut es geht) miterleben zu können! Vielen herzlichen Dank auch für die interessanten Hintergrund-Infos!
    Dir wünsche auch ich, dass auch Du an Freitagen trotz Ausbrüten der weiteren Strecke, dazu kommst, Dich zu erholen und die angenehmen Seiten des jeweiligen Ortes zu geniessen!!
    Es grüsst Dich und Deine MitpilgerInnen herzlichst,
    Marie-Therese aus Fribourg

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Marie-Therese,
      Danke für deine Aufmerksamkeit und deine tägliche Treue! Es ist schön, von Freiburg zu hören!
      Herzlich Franz

  3. LausD sagt:

    Ja, ja lieber Franz, nicht den Stern von Bethlehem, dein GARMIN hätten wir gestern hier bei der Ankunft in Dresden benötigt. Zu viert suchten wir die Strasse in die wir, gemäss Beschreibung leicht links hätten einbiegen sollen. Natürlich haben wir sie gefunden und nach einem feinen Nachtessen, grad neben der Marienkirche, dort auch fürstlich geschlafen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Auftrag als Stern von Bethlehem, ja finde diesen Namen ganz passend für dich. Herzlich und weiterhin Glück und Segen auf deinen, euern Wegen.
    Für heute herzlichst LausD

    • Franz Mali sagt:

      Liebe LausD – diesmal speziell
      vielen Dank für deine Grüsse aus Dresden, wenn ich das richtig verstanden habe. Dass du auch noch immer an uns denkst und mitdenkst, freut mich besonders! Herzlich Franz

  4. Hedwig Jöhl sagt:

    an die gesamte Pilgergruppe:

    Euch allen herzlichen Dank für die täglichen Berichte. Es ist immer besonders schön, wenn verschiedene Tagesrückblicke zu lesen sind. Dem Stern, der euch nach Jerusalem führt, gehört ein mehrfacher Dank für die Arbeit am freien Tag. Ich wünsche ihm täglich eine kleine persönliche Aufmerksamkeit des Himmels.
    Allen weiterhin gute Aufnahme – wie ihr es beim Bischof erlebt habt! Hedwig

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Frau Jöhl,
      mir scheint, Ihre Aufmerksamkeit jeden Tag ist schon eine „persönliche Aufmerksamkeit des Himmels“. – Vielen, vielen Dank dafür – Franz