Nun sind wir schon gute zwei Wochen in Amman. So spielt sich unser zu Hause hier zwischen dem Toledo Hotel und dem Zentrum der Jesuiten ab: Das Hotel, geschmackvoll eingerichtet und professionell geführt, ist nicht nur für Touristen da, sondern auch viele Jordanier gehen ein und aus; auch Hochzeiten, Tagungen, Arbeitssitzungen etc. werden hier abgehalten. Das Personal und die Küche ist uns inzwischen vertraut. Wir sind Langzeithotelgäste, schon fast ein besonderer Status. Bei den Jesuiten gehen wir täglich am Morgen zur Eucharistie, geben uns in den schlichten Rhythmus der Werktagsliturgie und nehmen den kurzen, spirituell stets gehaltvollen Predigtgedanken auf. Auch sind wir Pilger nun fast allen bekannt und wechseln einige Worte nach der Messe. Während Franz, Hildegard und Esther vor allem die Infrastruktur des Hotels benutzen, kann ich gut in der Wohnung meiner Jesuitenmitbrüder arbeiten. Haben wir als Pilger in den letzten Monaten unterwegs die Gastfreundschaft fast jeden Tag neu erlebt und sind nach einer Nacht oder kurzen Begegnungen wieder aufgebrochen, so sind wir jetzt Gäste, die länger an einem Ort sind. Es entstehen tiefere Beziehungen, Gewohnheiten zeigen sich und auch ein minimes Mittragen des Alltags der Andern stellt sich ein. Es ist eine andere Form des Gastseins und der Gastfreunsdchaft im Verhältnis zu jener beim Unterwegssein. Der Faktor Zeit verwandelt alles. Beide habe ich in den letzten Tagen innerlich nachklingen lassen, habe mir Zeit dazu genommen.
-
Neueste Beiträge
Kategorien
Archive
- September 2014
- Mai 2014
- Juli 2013
- April 2013
- Dezember 2012
- Juni 2012
- Mai 2012
- April 2012
- März 2012
- Februar 2012
- Januar 2012
- Dezember 2011
- November 2011
- Oktober 2011
- September 2011
- August 2011
- Juli 2011
- Juni 2011
- Mai 2011
- April 2011
- März 2011
- Februar 2011
- Januar 2011
- Dezember 2010
- November 2010
- Oktober 2010
- September 2010
Meta
Lieber Christian, vor zwei Jahren habe ich Dir den Text gesendet:
The first verse of Psalm 133:
.הִנֵּה מַה טוֹב = Hine mah tov
Behold how good (masculine)
וּמַה נָּעִים = uMah-Nayim
and how pleasing (feminine)
שֶׁבֶת אָחִים גַּם יַחַד = shevet achim gam yachad
if brothers (people) could sit together in unity
Nun bist Du Deinem Psalm-Ziel in Amman näher gekommen, was Jerusalem
bringt, wird eine nahe Zukunft erweisen.
Die Variationen über das „Gast“-Thema gelten für Dich, für Euch, für Deine
Mitbrüder, für das Lassalle-Haus, aber auch für uns als Blog-Gäste, die ab Samstag real und weiter virtuell mitpilgern. Das Zusammensein im inneren
und äußeren Frieden scheint mir immer mehr wie ein nicht machbares
Geschenk, aber vielleicht können wir alle unser Päckchen dazu nach Bethle-
hem und Jerusalem abgeben. Und die geistliche Gast-Lebenszeit wird unsere
Päckchen weiter gestalten, hoffe ich!
Mit einem gastlichen Gruß
Pia
Liebe Pia
ja, das Pilgern geht weiter, mit Bitten und Dank, mit Erinnerungen und Erfahrungen, Begegnungen und Eindrücken beschenkt und beladen.
Verbunden, Christian