Nach Jerusalem zu pilgern, so ist es mir oft durch den Kopf gegangen, heisst an den Ursprung und ans Ziel zugleich zu gehen: Mit Jesu Tod und Auferstehung im irdischen Jerusalem begann das Christentum und mit der Ankunft des himmlischen Jerusalem – in dessen Mitte ist Christus, das Lamm – soll sich die Weltgeschichte neigen, so die Vision in der Johannes-Apokalypse. Nun verbinden sich mir dieser Gedanke mit dem alten adventlichen Motiv der dreifachen Ankunft Christi. Bernard von Claiveaux formuliert schon in einer seiner Predigten: Im Advent lebt der Christ aus der Erinnerung an die einstige Geburt Jesu in Bethlehem, nur wenige Kilometer von Jerusalem entfernt. Zugleich wird auf das endzeitliche Kommen Christi gewartet. Und schliesslich öffnen wir uns in jedem Advent dem Kommen Christi in der Gegenwart, Christi Geburt in uns. So warten wir Pilger in diesen Tagen auf dieses dreifache Kommen und sind gleichzeitig bereit, bald nach Jerusalem und Bethlehem hinaufzugehen. Geschichte, Gegenwart und Zukunft verknüpfen sich mir.
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Meta
Lieber Christian,
wie gut, Euch wieder in mehr Sicherheit zu wissen. Schön fand ich auch, was Du über den dreifachen Advent geschrieben hast. Ohne wirklich von dem darüber von Bernard von Clairvaux Gesagten zu wissen, war dies auch Thema meiner Gedanken am 1. Advent.
Hier ist es derzeit vergleichsweise still, nur leider nicht, weil die Leute hinter das Geheimnis des Advent gekommen sind, sondern weil Lustlosigkeit und Frust so um sich greifen, dass die Luft bei vielen einfach raus ist. Da heißt es nach den kleinen Lichtern im Dunkel Ausschau zu halten und Luthers ‚Apfelbäumchen‘ nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren.
Euch wünsche ich eine gesegnete Zeit in Amman, während derer Ihr all das sacken lassen könnt, was Euch auf den letzten 4000 und mehr km beschäftigt und bewegt hat. Liebe Grüße einstweilen Eure Daniela
Liebe Daniela
Ja, halte an Luthers Apfelbäumchen fest! Die Hoffnung ist eine fundamentale Tugend, die viel zu wenig gepflegt wird. Mir ist klar geworden, dass der Blick auf das zukünftige Jerusalem im Rahmen einer Theologie der Hoffnung zu verstehen ist.
Mit einem adventlichen Gruss
Christian
Lieber Christian,
noch nachträglich ein ganz herzliches: ‚Viel Glück und viel Segen…‘ oder auch ‚heb‘ die Bürste‘, wie einer unserer behinderten Männer in der Arche mit Inbrunst bei solchen Anlässen zu singen pflegt, weil ihm das Happy Birthday so überhaupt nichts sagt.
Ja, das himmlische Jerusalem beschäftigt mich auch, nicht zuletzt, weil ich denke, es hilft Prioritäten zu setzen und die letzten von den vorletzten Dingen zu unterscheiden, was einem in so mancher Situation dann auch zu mehr Gelassenheit verhelfen kann.
Dazu kommt mir zudem ein Bild von Sieger Köder in den Sinn. Es heißt ‚das Mahl der Sünder‘ und zeigt eine illustre Tischgemeinschaft, die sich in einem ziemlich düsteren Saal um Jesus herum versammelt hat. Der ist der einzige, dessen Blick in Richtung eines Fensters geht, der den ‚Weit-blick‘ hat…. Indem seine Gäste auf ihn schauen, bekommen sie Anteil an dieser, seiner anderen Perspektive. Ja, und die scheint mir in diesen Zeiten in besonderem Maße wertvoll zu sein.
Euch und der Pilgertruppe, die Ihr erwartet, wünsche ich ein gutes Zugehen auf das irdische Jerusalem mit vielen guten Begegnungen und sich vertiefendem Erleben. Wie schön, dass wir Euren Weg dank moderner Medientechnik immer wieder verfolgen durften, und so bin auch ich schon sehr gespannt auf den Höhepunkt Eurer Reise und freue mich darauf.
Noch gute Tage in Amman. Das wünscht Euch von Herzen Eure Daniela
Lieber Pater Christian, wie hat es mich gefreut, von der Adventsbetrachtung des hl. Bernard, unseres Ordesnvaters, zu lesen!
Ich freue mich auch mit euch, dass ihr nun noch schön Zeit habt, etwas in Amman zu weilen und nicht täglich ein grosse „Vorwärttour“ unter die Füsse nehmen zu müssen, um jaaa rechtzeitig das gesteckte Ziel zu erreichen.Das tut euch doch allen gut, nicht wahr.
Und – das GROSSE ZIEL – ist ja gar n cht mehr so weit entfernt. Grosses Juhui für euch!!!
Mit euch immer noch herzlich täglich verbunden, grüsst euch, liebes, tapferes Pilgerquartett
Sr. M.Christa – eine der „Black and White“ im Kloster Eschenbach !
Liebe Sr. M. Christa
Im Lehrgang christliche Spiritualität, den wir im Lassalle-Haus durchführen, hat Bernhard einen festen Platz. Gerade durch das Weitervermitteln der zisterziensischen Spiritualität ist sie mir in den letzten Jahren nahe gekommen.
In diesem Sinne einen herzlichen Gruss der Verbundenheit
Christian SJ
Lieber Christian !
Gerade dachte ich an dich,als ich die Ankündigung deines Grusses auf Facebook fand….. ich bin dort auch äusserst selten zu finden….man begegnet mir anderswo……
Heute ist ja ein besonderer Tag für dich……empfange meine herzlichsten Gedanken und Wünsche für deinen schönen und guten Lebensweg !
Mit lieben Grüssen, Gabrielle
Liebe Gabrielle
Danke für die Glückwünsche. Facebook hat den Vorteil, dass man leichter an Geburtstage denkt. Dies ist wirklich gut.
Mit liebem Gruss
Christian
Lieber Christian
Ich schliesse mich den guten Wünschen von Gabrielle an und bin von Herzen dankbar, dass ich dies heute überhaupt tun darf. Auch wenn ich wusste, dass Ihr nicht unüberlegt und nicht ohne Gottes Schutz in Syrien gepilgert seid: Zweifel und Ängste kamen aber bei jeder schlechten Zeitungsnotiz (und es gab wirklich nur schlechte) hoch, und die „Glucke“ kam ins Rotieren!
Nun ist sie wieder glücklich und pilgert freudig mit…
Herzlichst, Esther
Liebe Esther
Ja, es waren herausfordernde Tage in Syrien. doch rückblickend hat es sich gelohnt, das Wagnis einzugehen. so gehe ich in noch grösserer Dankbarkeit ins neue Lebensjahr.
Adventlich verbunden,
Christian