Vom Essen

Sofia ist eine imposante Stadt. Soeben kommen wir von einer Besichtigung zurück. Der freie Tag tat gut, obwohl Franz gar nicht frei machen konnte. Er sitzt an Computer und Garmingerät, um die Route bis Istanbul zu vervollständigen. Aufmunternde Kommentare an seine Adresse sind sehr willkommen.
Ich schreibe heute ein wenig über unsere Erfahrungen mit dem Essen:
Esther: sie klappert jede Speisekarte auf eventuelle Peperonis ab. Die mag sie nicht. Dann hat sie die Gabe, genau das aus der Speisekarte auszuwählen, was es nicht gibt. Ihr Volltreffer der ungeniessbaren Sorte waren Spaghetti Milanese. Es kam ein Teller mit was weisslich verkochtem plus Unmengen Ketchup. Einfach grässlich, selbst für das Auge.
Christian: er ist kein Frühstücker. Findet sich aber irgendwo frisches, süßes Hefegebäck, dann schlägt er zu. Es darf auch mal ein Eis zum z’Nüni sein. Der Balkan mit seinen üppigen Fleischgerichten ist für ihn nicht ganz das Wahre, also schlägt er sich tapfer mit allerhand Salaten durch. Leider ist die Radlerphase vorbei. Dieses Limobier kennt hier keiner mehr.

Speisekarte nur für Spezialisten wie Franz

Franz: seine Essenspause beginnt immer damit, dass er für uns andere die Speisekarte zu entziffern und übersetzen beginnt. Ohjee, wenn dann was anderes kommt, als er uns gesagt hatte. Zum Glück hat er eine Elefantenhaut. Er selber pflegt aus der Karte das auszuwählen, was er nicht kennt. Lieben tut er Fisch.
Hildegard: sie ist die Fleischlichste von allen. Die Dauergrilladen, die hierzulande angeboten werden, verleiden ihr nicht. Die Suppen, die es bis an die serbisch-kroatische Grenze gab, machten ihr gleichermassen Freude. Auf das Süße kann sie interessanterweise gut verzichten, ganz entgegen der sonst bekannten Gewohnheiten.

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8 Kommentare zu Vom Essen

  1. Marianne Maier sagt:

    Liebe Pilger
    Gerne sende ich einen aufmunternden Kommentar an euch alle. Ich verfolge eure Reise jeden Tag im Blog und trage die Strecke auf meine Europakarte ein (inzwischen bald 30 cm!). Wohl wichtiger ist, dass ich euch und alle, die real oder virtuell an eurem Projekt teilnehmen, in mein tägliches Gebet einschliesse.
    Gott segne euch und alle, denen ihr begegnet
    Marianne

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe Marianne, danke für dein Gebet und einen herzlichen Gebet von uns allen. Hildegard

  2. Raphaela sagt:

    Lieber „Chef-Navigator“ Franz!
    Schade, dass du über dem Garmin brütest… dabei freuen Ruth und ich uns immer so auf eure freien Tage!! Warum? Weil du dann mal mehr schreibst als nur die Streckenbeschreibung 😀 Jä nu, was soll’s, jetzt warten wir halt nochmal zehn Tage… Dafür hast du deine Mitpilger ja letzten Sonntag mit einer mickrigen 13km-Tour beschenkt – ich hoffe du hast dafür immerhin den entsprechenden Dank erhalten!
    alles Liebe und in Gedanken verbunden,
    raphaela

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Raphaela,
      ja, auch heute – wieder ein Sonntag – hatten wir eine recht lange Tour: 33 km. Es lag nicht in meiner Absicht, aber ein Quartier zu finden, kostet manchmal mehrere Kilometer zusätzlich. Meine Blogs könnten das eine oder andere Mal vielleicht mehr Details weitergeben als – was meint ihr – die Vorlesung… Dir alles Gute und alles Schöne in Madrid
      Herzlich Franz

  3. ursula,kleine sr jesu sagt:

    lb Franz und alle pilgerInnen
    schweigen ist gold, sag ich mir, wenn ich wieder „nur“ deine karten sehe. ich wünsche dir in deiner verantwortungsvollen wegweisenden rolle den humor und das rechte wort oder schweigen um den weg zu finden, zu dir, zu euch und jerusalem zu.
    begleite euch mit meinem beten und sein und vertraue mich eurem beten an.morgen ist wieder der besuch in der ausschaffungshaft, dazu ramadan und die freude allen datteln zu bringen ist da…

    lb grüsse und guten mut
    ursula

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Sr. Ursula,
      ich freue mich jedes Mal über deine Bemerkungen! Frischen Mut habe ich durchwegs, auch wenn ich am Abend auch müde bin. Bis jetzt ist ja noch nichts Gröberes schief gegangen, nein, ganz im Gegenteil: Die Vorsehung und die Gegenwart Gottes begleiten uns, das merken wir oft ganz unmittelbar – so geht es mir. Gott erspart nicht die Arbeit und Konzentration, aber sein Wirken ist wohl das Best-Konzertierteste, mache ich die Erfahrung.
      Herzlich Franz

  4. esther Menge sagt:

    Meine lieben PilgerInnen
    Ich finde es uuh spannend, immer mal wieder euren Weg zu verfolgen. Was ich am faszinerensten finde, ist wie ihr vorankommt. Bis jetzt hatte ich immer den Eindruck, zu Fuss, da kommt man nirgends hin. Da nehme ich lieber das Velo. Und ihr seid bereits durch so viele Länder und Gegenden gekommen. Sind so vielen Menschen begegnet. Seid Jerusalem so viel näher gekommen.
    Hier in Chur sah ich diese Woche bereits wieder Schnee auf dem Calanda. Machts gut und liebe Grüsse Esther

  5. Franz Mali sagt:

    Liebe Esther,
    Ich sitze in einem Motel an der Autobahn bei Ihtiman, und wir haben hier vom Fenster aus den höchsten Berg Bulgariens vor Augen: den Musala mit seinen 2925 m ü.M. Vgl. http://www.rastlos.com/bulgarien/berg/infos/berg_musala/ oder
    http://de.wikipedia.org/wiki/Musala
    Ich habe beim Znacht gerade gesagt, schön wäre noch eine kleine Kappe aus Schnee auf dem Gipfel, aber den behält er über den Sommer nicht.
    Herzlich Franz