Granatapfel

Da war doch was im AT während des Studiums  mit Granatapfel, Erotik und Bibel? Irgendwie steht der Granatapfel im Liebesgedicht des Hoheliedes für was Schönes  aber wie war das doch gleich? Es lies mir keine Ruhe, denn jedesmal, wenn wir welche geschenkt bekamen und die rubinroten Beeren ihre Süsse und Frische zeigten, klang bei mir was an. So habe ich mich erkundigt und ich will es euch nicht vorenthalten, es ist zu schön. Also:
Der Granatapfel ist für Kleinasien und Mesopotamien das , was für Ägypten und Phönizien der Lotos war, ein mächtiges Symbol sich immer wieder erneuernden Lebens, ein Regenerationssymbol erster Güte.
Was Regeneration nach langen Märschen durch Hitze und Staub(Dreck) heisst, wissen wir bestens….
Im Hld bietet sich bezüglich Granatapfel das Beschreibungslied in Kap. 4,3 an. Da heisst es:
„Rote Bänder sind deine Lippen, und dein Mund ist lieblich.
Wie ein Riss im Granatapfel schimmert Dein Gaumen hinter Deinem Schleier hervor.“

Der (halbgeöffnete) Mund der Geliebten erscheint ihrem Bewunderer wie ein  (von der Reife gesprungener) Granatapfel, dessen Süsse er durch den Riss erblickt und unbedingt kosten möchte.
Vieles an der Geliebten erinnert den Schreiber an die paradiesische, kleinasiatische Landschaft voller betörender Duftnoten, durch die wir gewandert seid. Er sehnt sich danach, von der Sehnsucht und Beschreibung endlich zur Praxis zu schreiten und die Verehrte in die Arme zu nehmen und zu küssen. Lest diesen Abschnitt nach und weiter, er ist wunderbar!

PS: es gibt, ihr werdet je nach Übersetzung statt Gaumen Schläfe finden, was aber nicht sehr zu den vorher beschriebenen Lippen passt (und zum Riss im Granatapfel)

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