Nichts mehr gibt es in unseren Rucksäcken, das noch nicht zum Einsatz gekommen wäre. Es ist kalt geworden. Seit zwei Tagen bläst ein grusliger Nordwind uns hinterher. Wir tragen Mützen, Handschuhe und lange Unterhosen. Für die Pausen suchen wir Läden, wo uns Tee gebraut wird und zum Mittagessen verlangt uns nach warmem Essen. Abends in den Unterkünften sind wir glücklich, wenn es einen Petroleumofen gibt. Das offene Feuer in einem Restaurant zieht uns magisch an. Manchmal sind auch die Betten feuchtkalt, sodass zumindest die Frauen samt Schlafsack unter den Decken liegen. Höhepunkt ist dann, wenn bei Stromausfall auch das Duschwasser kalt bleibt. Dann ist Katzenwäsche in Rekordzeit angesagt. Richtig warm wird uns aber erst, wenn wir auch wieder Essen bekommen haben. Leider ist die Zeit der Suppen vorbei. In der Türkei gehörte abends eine Linsensuppe zum Ritual. Diese gibt es Syrien nicht mehr. Und sie fehlt uns – die Suppe in der kalten Zeit.
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