Ganz ehrlich, was habt ihr für Bilder im Kopf, wenn ihr Kroaten, Serben, Albaner – halt „Jugos“ hört? Also meine waren bis zu nicht nur positiv, das muss ich zugeben. Und von Tito, Tudjman und Exjugoslavien, hatte ich keine Ahnung, mangels Zeit, in der Schule nicht durchgenommen, weil ich mich nicht dafür interessierte…
Jetzt aber gehen wir durch eines dieser Länder, sehen zerbomte Gebäude, Ruinen, Verletzungen an Häuser und Menschen, werden vor Minen gewarnt, kommen mit betroffenen Menschen ins Gespräch, erfahren vom Krieg, vom Elend, vom KZ, vom Verlassen müssen und Zurückkehren.
Und wir gehen betend für den Frieden, im Schweigen und im Reden.

Wasserturm in Vukovar

Zerschossenes Haus

Und wir erfahren täglich soviel Herzlichkeit und Gastfreundschaft, wie ich es noch nirgends erfahren habe. Wir werden hineingerufen auf einen Kaffee oder ein Glas Wein, noch nie sind wir zurückgewiesen worden, wenn wir um Wasser gebeten haben, es wird uns aufgetischt und für uns gekocht, wir tragen Äpfel, Honig und Magnesium, Socken geschenkt im Rucksack mit, es werden uns die Türen geöffnet und wir bekommen ein Nachtlager (wie gerade jetzt bei einem Franziskaner, der uns sein Haus mit zur Verfügung stellt, Franz und Christian im Dachgeschoss, Hildi im Gästezimmer und ich in der Stube, wir durften duschen und neben mir wäscht die Maschine unsere Kleider!) – es ist wunderbar!
Und ich? Bin ich auch so? Öffne ich die Türe fremden Leuten, gebe was ich kann? In Zukunft sicher!!!

PS: und ganz neben bei lerne ich von Franz die grossen Zusammenhänge…