Pilgeralltag

6 Uhr: gerne stehen wir bislang um diese Zeit auf.
6.30 Uhr: Frühstück, wenn möglich.
7.10 Uhr: Rucksäcke aufschnallen, in einen Kreis stehen und mit einem Morgengebet den Aufbruch begleiten.
In der Folge alle halbe Stunde, wenn es zum Frühstück Kaffee gegeben hat: Biopause für Esther und Hildegard.
Nach ein bis zwei Stunden laufen eine grössere Pause, etwas essen und vor allem trinken und Morgenimpuls mit Lied, Bibeltext, einem Anliegen aus dem Pilgerband und den Anliegen auf dem Namenskalender (aufgeschaltet auf dem Blog). Frage von Hildegard: Franz, wieviele km sind wir schon gelaufen? Antwort von Esther oder Hildegard: Was schon so weit? Oder was erst so weit?
Weiterlaufen im abgemachten Schweigen, ca. eine bis eineinhalb Stunden. Manchmal sind wir bis hieher schon schweigend gegangen. Es ist aber ein Unterschied ob das Schweigen zufällig oder abgemacht ist! In dieser Zeit tragen wir die uns mitgegebenen Anliegen besonders mit.
Frage von Hildegard: Christian, wie spät ist es? Aha. Franz, wieviele km sind es bis hieher? Und wieviele bis zum Ziel? Was, noch so weit? Weiterlaufen.
Überlegen, ob und wo wir Mittagessen. Das sind meistens die beim Frühstück eingepackten Sandwiches. Nach dem Essen gegenseitiges Versichern, dass wir im nächsten Dorf einen Kaffee trinken werden. Oftmals gibt es dann zwar Dörfer aber kein Gasthaus.
Weiterlaufen und dabei nicht an die km denken, vor allem dann nicht, wenn es über 30 sind. Frage von Hildegard: Franz, wie weit ist es noch? Ach, dann brauche ich nochmals eine Pause vor dem Schlussstück.
Schliesslich ankommen, Quartier suchen und beziehen. Esther und Hildegard in einem Zimmer. Franz und Christian im andern. Duschen und Handwäsche machen, eine Wäscheleine improvisieren. Beine mit Franzbranntwein (Marke Holzhacker) einreiben, ein paar Minuten aufs Bett liegen, manchmal unter die Decke, weil wir frieren.
Und endlich: Blogschreiben, Telefonieren, sms schreiben etc. Franz versucht schon vor dem Duschen die gelaufene Strecke vom GPS auf den Blog zu übertragen.
Abendessen, am liebsten etwas Warmes und wenn möglich früh schlafen gehen. Hie und da schaffen wir ein Abendgebet, alle paar Tage machen wir Austauschrunde, einmal schon hatten wir Zeit und Musse für gemeinsames Singen.

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8 Kommentare zu Pilgeralltag

  1. Annelise und Leo Rüthemann sagt:

    Liebe Pilgergruppe, es ist schon toll, jeden Tag etwas von euch zu hören bzw. zu lesen. Via Computer und Gedanken begleiten wir euch auf jedem Schritt. Und schon so viele Kilometer seid ihr gelaufen und kommen so Eurem Ziel immer näher. Auf einer Weltkarte welche ich an die Wand gepinnt habe sehen wir die Wegstrecke, nicht so genau aber ungefähr.
    Viele von unseren Freunden lesen interessiert Eure Wegbeschreibung und begleiten euch in Gedanken und wünschen gutes Gelingen.
    Ich freue mich schon auf morgen Abend.
    Viele liebe Grüsse und Gottes Segen sei euer Begleiter
    Annelise und Leo Rüthemann

  2. Noemi Honegger sagt:

    Liebe Hildegard, lieber Franz,
    ich freue mich immer von euch zu lesen und eure Route zu verfolgen. Ich denke im auch im Alltag viel an euch, wo ihr gerade seid, welchen Menschen ihr begegnet. Ich hoffe es geht euch gut. Gestern habe ich per Zufall deinen Text, Hildegard, im Ferment-Heft entdeckt und ihn enthusiastisch meiner Familie gezeigt!
    Die Semesterferien haben begonnen und ich habe noch einige schöne und lustige Tage im Salesi verbracht. Jetzt bin ich zu Hause bei meiner Familie und arbeite im Altersheim. Ich betreue verschiedene Personen und wollte euch bitten sie alle in eure Gebete einzuschliessen. Ganz besonders aber eine Frau, die an Krebs erkrankt ist und sehr stark leidet. Dafür wäre ich euch sehr dankbar!
    Ich umarm euch ganz fescht und bi in gedanke und gebät mit euch!

    Noemi

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe noemi, dass du uns geschrieben hast und uns mit dem blog begleitest, freut mich sehr. Danke für deine anteilnahme. Es tut jedesmal einfach gut, von so vielen hie und da ein zeichen bekommen zu dürfen! Wir haben gestern sonntag dein anliegen ins gebet genommen und werden es wieder tun. Eine ganz gute zeit dir – herzlich hildegard

  3. Kl.Sr. Monika Miriam sagt:

    Danke für Euer Gebet, meine ägyptische Nachbarin für die ich Euch bat zu beten hat heute ein Mädchen geboren.Es war eine lange und sehr schwere Geburt, doch Mutter und Kind sind wohlauf, El Hamdoullilah, Gott sei gelobt, wie meine muslimische Freundin und Nachbarin sagte. Es war für sie der schwesrste Tag ihres Lebens, wie eine Pilgerreise nach Jerusalem. Das kind heisst Norin= doppeltes Licht!
    Gott erleuchte Euren Weg!
    Kl Sr Monika Miriam

    • Esther Rüthemann sagt:

      Liebe Monika Miriam, wir gratulieren der Mutter und freuen uns mit euch.
      Herzlichst 4 Pilger

  4. Daniele sagt:

    Liebe Esther, liebe Hildegard, lieber Franz, lieber Christian,
    ich denke ganz oft an Euch und bete ‚gefühlt‘ mit Euch. Im Karmel ‚packe‘ ich Euer Unterwegssein ganz oft in die Fürbitte und auch die strecke, auf der Ihr gerade seid. Darauf sind jetzt die andern auch schon gespannt. Als wir verg. WE im Lassallehaus die Großen Exerzitien im Alltag eröffneten, ward Ihr uns auch ganz nah!
    Der HERR lasse Sein Angesicht LEUCHTEN über Euch!!!
    Alles Liebe in Gedanken & Gebet, Daniele

  5. LausA sagt:

    Liebes Hildi
    erst kürzlich habe ich über euern Pilgeralltag nachgedacht, ja mir überlegt, was es denn immer zu bereden gäbe und mir dabei vorgestellt, dass die Schweigezeit neben illusteren Gedanken auch erholsam sein kann. Ich wünsche von Herzen, euch beim Gehen auch erholen zu können.
    Für heute und immer wieder erholsame Gedanken für euch alle
    LausA