Erster Tag in Syrien. Der Tag neigt sich, wir müssen sehr bald eine Unterkunft finden. In der Dunkelheit laufen, verbietet die aktuelle politische Situation. Das Dorf, welches auch unser Zielort ist, liegt vor uns. Wir erreichen die 1. Häuser. Ein Hotel, das wissen wir bereits, gibt es nicht. Wir beginnen sofort mit Fragen. Eine Frau, mit langem Samtmantel – bei uns wäre es ein Morgenrock – versorgt ein Werkzeug. Wir sind erstaunt und froh, dass sie etwas englisch spricht und sogar glücklich, wie sie erklärt, wir seien in einem türkisch-syrischen Dorf gelandet. Und das Schönste! Wir meinen zu verstehen, dass es so etwas wie ein Gästehaus gibt. Zunächst aber, so bittet die Frau, sollen wir in ihre Stube kommen. Oh, wie gemütlich es ist, in der Nähe des Wärmestrahlers sitzen zu dürfen, Tee zu bekommen, mit den Buben und den zwei jungen Frauen ein paar Brocken englisch und türkisch sprechen zu können. Gleichzeitg läuft das Fernsehgerät, unsere momentan einzige Informationsquelle. Wieder grosse Aufstände an verschiedenen Orten, ja offener Krieg. Wir hören, dass Vater Imker der Meinung ist, die Probleme Syriens könnten nur mit dem Tod Assads gelöst werden.
Jetzt werden uns Früchte gereicht. Das Gespräch mit der ganzen Familie läuft in einer grossen Warmherzigkeit. Wir fühlen uns wohl bei Familie Imker. Wir dürfen den Papa mit den zwei cleveren Buben fotografieren. Die Frauen nicht. Doch! Plötzlich nehmen sie Esther und mich in ihr Schlafzimmer. Die Mutter stösst dazu. Hier gibt es Frauenfotos und lustiges Getratsche. Und dann fragen sie uns, ob wir nicht bei ihnen schlafen möchten, es wären genug Zimmer. Ok, warum nicht. Gern. Wir teilen es den Männern mit. Aber kurze Zeit später, wir werden wieder ins Mädchenschlafzimmer gerufen, müssen sie das Angebot wieder rückgängig machen. Die Dusche ist kaputt. Weil es deshalb für Muslime ein Problem gibt – wie sollten sich denn unsere Männer waschen – kann uns die Familie mit zwei noch unverheirateten Frauen nicht aufnehmen. Ok. Schade, aber es gibt ja zum Glück dieses Gästehaus, wohin wir kurze Zeit später gefahren werden.
Wir sind sehr glücklich, wie wir rechtzeitig, mit einem Anlauf, einen Ort zum Schlafen finden konnten.
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