An der syrischen Grenze

Am Morgen brechen wir bei klarem und frischem Wetter in Yayladağı auf und sind gegen 9.00 Uhr an der syrischen Grenze. Wir sind guter Stimmung, auch wenn es sehr ungewiss ist, was uns heute erwartet. Der türkische Zöllner meint, es gebe von ihm her keine Probleme zur Ausreise, doch müsse er mit der syrischen Seite abklären, ob wir weiter könnten und verschwindet mit unseren Pässen. Wir warten über eine Stunde, uns an die Sonne setzend, einen Tee beschaffend, touristische Webeplakate der Türkei betrachtend. Schliesslich kommt der Zöllner zurück, verschwindet in seinem Häuschen und zehn Minuten später erhalten wir die Pässe: Einreise in Syrien ist möglich, lautet sein Kommentar. Wir sind erleichtert und gehen zum syrischen Zoll, wo wir reserviert empfangen werden. Man fragt uns mehrere Male, wohin wir nach Syrien gehen und wir wiederholen stets: nach Amman; danach gehe es zurück in die Schweiz. Dass wir „Lehrer“ sind, scheint unser Gehen durch Syrien zu Fuss plausibel zu machen. Als ich frage, wo wir unser Visa verlängern können, wenn wir mehr als 15 Tage zur Durchreise benötigen, bekomme ich ein Formular und die Erklärung, der Aufenthalt müsste in Damaskus bei der Immigrationspolizei beantragt werden. Mit dieser schon wichtigen Information gehen wir weiter, ebenso mit dem Stempel im Pass und kommen zur Station, wo unsere Rucksäcke von Sicherheitsbeamten in zivil kontrolliert werden. Wieder werden wir über unser Reisezeil und über die Route befragt. Wir geben erneut dieselbe Auskunft. Nach einer weiteren halben Stunde sind wir durch den syrischen Zoll und stehen vor der Tafel „Welcome to the Arabic Republic of Syria“.

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