In Syriens Bergen

der Ziyaret im angesicht
über die kuppe kommend
vor drei tagen erschien er
mit wolkenhaube mächtig

wir kamen ihm näher
froh dem abhang entlang
an seinem fusse ruhend
zogen wir tagsdarauf weiter

es führte der weg durch wälder
gewunden, kurvig und dunkel
hinab ins tal, hinauf auf den berg
frei der blick: der Ziyaret

vorgestern begleitete er lieblich
gestern nicht zu überseh’n
wir zogen, er war zur seite
in voller grösse und klar

und heute: treten an ort?
bindet mit ketten ein fluch
ist’s der berg der versuchung
wenn Jerusalem ruft?

wir pilgern und pilgern
herrlich der Ziyaret da
doch wär er verschwunden!
liess er ziehen uns nur!

plötzlich ist er vergessen
auglos der rücken und blind
stösst hinunter der blick
orontes und süden hier

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