Glaubensbekenntnis

manche Augenblicke reifen
zum Glaubensbekenntnis

nicht zu einem neuen
nur zu andern Worten
aus eigenen Zusammenhängen

zu Gott
der mich liebt
der mich nicht in die Irre führt
der mich nicht fallen lässt
aber herausfordert und
gleichzeitig beschützt
durch Zeichen
die ich verstehen und deuten kann

zu diesem Gott
erneuere ich mein Ja
im Vertrauen
in Hingabe

Hildegard Aepli

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7 Kommentare zu Glaubensbekenntnis

  1. Rita sagt:

    Liebe Hildegard

    Schon vor langer Zeit hatte ich mir vorgenommen, dir deinen Wunsch zu erfüllen und einen Rumi-Text auszusuchen. Wie das so ist bei solchen Wünschen, ich nehme sie sehr ernst und brüte lange, bis ich mich der längst getroffenen Entscheidung vertrauensvoll hingebe.

    Jetzt ist es der allerletzte Zeitpunkt und dass es mir gelingt, diesen Eintrag noch vor Eurem Abschied im Blog zu tätigen, verdanke ich einem besonderen Umstand. Seit einigen Tagen bin ich in Grindelwald in der Clubhütte des SAC Burgdorf in der Abgeschiedenheit. Jetzt am Wochenende ist auch noch eine Familie da, und einer der Mitglieder, Walter, sagte mir etwas von persönlichem Hotspot. Nun, es ist mir gelungen zu merken, was das ist und es auch anzuwenden. Denn dieser Walter wusste das nicht.

    So freue ich mich nun unsäglich, dass ich den gestern formulierten Eintrag nun abschicken kann, nachdem ich das Lesen Eurer Einträge gerade nachgeholt habe und auf dem neuesten Stand bin.

    Vor einigen Jahren, es war 2005, fiel mir in der Zentralbibliothek ein Buch von Idries Shah in die Finger mit dem Titel „Lebe das wirkliche Glück“, das Lesebuch der Sufi-Weisheit.

    Ich gab es nach einiger Zeit wieder zurück, wusste aber, dass ich es wieder holen würde, wenn ich mehr Zeit haben sollte. Immer wieder dachte ich daran und dieses Jahr war es soweit. Das Buch, in welchem Texte von 8 klassischen Sufi-Meistern versammelt sind, ist wieder bei mir, ich habe es gleich nach dem Blogeintrag von dir in der ZB geholt.

    Im Moment verweile ich immer noch bei Al Ghasali, dem ersten Meister in diesem Kreise. Er soll in der Erkenntnis der Psychologie laut Shah nicht nur seiner sondern auch unserer Zeit weit voraus gewesen sein. Sein Leitmotiv soll folgender Satz gewesen sein:

    „Im Mund des Kranken schmeckt süsses Wasser bitter“.

    Rumi steht am Ende dieser Reihe berühmter Klassiker. Diese Texten.habe ich auch laufend gelesen und meditiert.

    Als erstes gefällt mir der Titel von Rumis Tischgesprächen. Er soll gelautet haben: „Es ist drin, was drin ist“ („Du profitierst davon soviel, wie für dich enthalten ist“)

    Vom Text, welchen ich für dich ausgewählt habe, kommt mir immer wieder der letzte Satz in den Sinn:

    „Der Mensch erwirbt Organe, weil eine Notwendigkeit dazu besteht. Deshalb, oh Bedürftiger, vergrössere deine Notwendigkeit“

    Und jetzt der ganze Text:

    Evolution

    Am Anfang trat er in die unbewegte Welt. Vom Mineralischen entwickelte er sich, hinein in den Bereich des Pflanzlichen. Jahre um Jahre lebte er so. Dann ging er in den tierischen Zustand über, jedoch ohne jede Erinnerung an sein Pflanzendasein – ausser seinem Hingezogensein zum Frühling und zu den Blumen.
    Das war dem angeborenen Drang des Kleinkindes zur Mutterbrust ähnlich. Oder wie die Affinität eines Schülers zu einem berühmten Meister. Wenn der Schatten vergeht, dann erkennen sie die URSACHE für ihre Bindung an den Lehrer.
    Von Bereich zu Bereich schritt der Mensch fort, bis er in seinem gegenwärtigen vernunftbegabten, kenntnisreichen und robusten Zustand anlangte, wobei er frühere Intelligenzformen vergass.
    Gleichermassen wird er die gegenwärtige Form der Wahrnehmung hinter sich lassen. Es gibt noch tausend weitere Formen des Geistes…
    Aber er ist eingeschlafen. Er wird sagen: „Ich hatte mein Erfülltsein vergessen, ich wusste nicht, dass Schlaf und Launen die Ursache meiner Leiden waren.“
    Er sagte: „Meine Erfahrungen im Schlaf haben keine Bedeutung.“
    Komm, lass diese Esel auf ihren Weiden.
    Der Mensch erwirbt Organe, weil eine Notwendigkeit dazu besteht. Deshalb, oh Bedürftiger, vergrössere deine Notwendigkeit.

    Rumi

    Ganz herzlich bedanke ich mich für die tollen und farbenfrohen Postkarten, die mir riesengrosse Freude bereiten!

    Und jetzt wünsche ich Euch allen, dass Euch Euer Pilgern durch Syrien grossartige Erfahrungen ermöglichen wird. Ich werde Euch wie bis anhin, gedanklich begleiten und bin schon in riesengrosser Vorfreude, Euch in Amman wieder zu begegnen!

    Seid von mir allerherzlichst gegrüsst

    Rita

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe Rita, rund um den rumitext ist ja eine ganze geschichte entstanden. Danke fürs teilen und erzählen und dass es wirklich noch klappen konnte von einer sac- hütte aus in die südtürkei. Auf Wiedersehen! Herzlich hildegard

  2. Ute sagt:

    Liebes Pilger-Kleeblatt!
    Ich konnte heute erst die letzten Tage nachlesen und bin im Moment etwas erschrocken, dass nun schon so bald sein wird, was ja schon längst bekannt ist. Spontan und blitzschnell fielen mir die Zeilen ein, die ich Euch mit auf den Weg geben will:
    „Es ist wie ein Brücke, über die Ihr geht, die leise unter Eueren Füssen bebt,
    Darauf Ihr manches Wogen, manchen Abgrund seht,
    Doch sichern Halt gibt Gott Euch und das Ziel, das Euch bewegt!“
    Dies ist mein Segenswunsch an Euch in dieser Zeit!
    Herzlichst Ute
    P-S. Wie kommt man auf eine private Facebook-Seite, braucht es da eine Adresse wie beim E-mail? Ich bin noch nicht so beweglich im Intenet.

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Ute
      Vielen Dank für die Gedichtzeilen, die uns begleiten werden.
      Geh auf die Facebook-Homepage über Google und dann kannst Du da ein Konto eröffnen.
      Mit einem lieben Gruss
      Christian

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe ute, du rufst über google die facebookseite auf und meldest dich da mit deiner bestehenden mailadresse an. Herzlich hildegard

  3. ursula,kl.sr sagt:

    lb vier,
    sonntagmorgen in der voivodina und als 1.und letztes jedem von euch die segensfülle gottes wünschen für jeden schritt in meinem geliebten orient.
    ich bin in einem ruthenischen dorf mit slawischer liturgie und so noch bewusster mit euch Im gebet verbunden.
    herzliche uMarmung
    ursula