… Ja, so werden wir in den meisten Dörfern von den Kindern und Jugendlichen lauthals, aus dem Schulhof, der anderen Strassenseite, mit dem Velo vorbeifahrend oder uns nachspringend begrüßt. Dann kommen die zwei obligaten Fragen: What’s your name? Where are your from? Sagen wir woher wir kommen, sagt es ihnen meist nichts und nach ihrem Namen gefragt, antwortet jeder brav: My name is Ahmet. My name ist Mustafa. My name is Ibrahim.
Heute aber war es ein bisschen anders. Wir gehen also durch ein Dorf, wie immer, die Blicke aller, verstohlen und offensichtlich, auf uns gerichtet. Fünf Jungs wagen sich näher heran.
Er: What’s your name?
Ich: My name is Esther.
Er: Ah.
Ich: Means yldiz (Stern).
Er: Evet (einverstanden) where are your from?
Ich: From Switzerland.
Er: fragendes Gesicht
Ich: Isviçreden gelioruz.
Er: Evet. Stille, nachdenk
Ich: How old are you?
Er: ein Wortschwall auf türkisch
Ich: Schulterzuck und Hildi helfend suchend
Hildi: yaş?
Er: onbir (11) and your?
Ich. Forty.
Er: fragend
Ich: auf die Handinnenfläche 40 schreibend.
Er: Ah kIrk. Friends? Auf uns zeigend.
Ich: Yes, arkadaş.
Er: wieder ein türkischer Wortschwall
Ich: Schulterzuck
Er: lacht und rennt zu Franz und Christian. What’s your name?
Alles von vorne, laufen sie noch ein gutes Stück mit, dann:
Er: Bye Bye. Güle güle.
Ich: Bye Bye. Hoşça kal. Nice to meet you.
Er: Schweigen und Nachdenk. Me too.
Da hat sich doch das Lernen in der Schule gelohnt. Er hat eine Geschichte, steht vor den Kollegen gut da und hat die Erfahrung gemacht, wer ein bisschen eine andere Sprache sprechen kann, erfährt mehr – ich auch, wieder einmal mehr. Hätte ich nur besser aufgepasst 😉
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Meta
Liebe Esther,
Was Du soeben beschrieben hast habe ich vor 24 Jahren in Indonesien auf Sumatra erlebt: Hello-Hello, what is your name, where do you come from, where are you going to, what is your religion… An manchen Tagen war es ermüdend, aber meistens fand ich es erheiternd und freute mich über das Interesse. Während die meisten Burschen und jungen Männer nur diese wenigen Fragen auf Englisch konnten, sprachen mich Mädchen und junge Frauen nur an, wenn sie genug Englisch konnten dass eine einfache Unterhaltung möglich war. Fremde waren dort damals (heute vielleicht auch noch) eine Sensation, eine alleinreisende Frau erst recht. Das Schöne an diesem riesigen Interesse war, es war mir nie langweilig und ich erhiellt dank der vielen Kontakte und Begegnungen einen tiefen und bereichernden Einblick in eine andere Kultur.
Dir und Deinen MitpilgerInnen wünsche ich weiterhin viele schöne, bereichernde und erheiternde Begegnungen.
Mit einem grossen Hello-hello grüsse ich Dich herzlichst aus Fribourg,
Marie-Therese
Ja, so ist es und das ist wunderbar 🙂
herzlichst Esther
Hallo Esther,
bin in Gedanken immer mal wieder bei Euch. Ich freue mich über eure Erlebnisse, und hoffe auf ein Wiedersehen 2012. Passt auf euch auf weiterhin Gottes Geleit.
Micha
Lieber Michael,
danke fürs „mitgehen“ wir sind gut in Tarsus angekommen und werden morgen dann die Pauluskirche anschauen. Wäre schön ein Treffen nächstes Jahr.
Herzlichst Esther