short story am Strassenrand

Heute kurz vor dem Ende, als wir nach dem Impuls so im Schweigen hinter einander her laufen, ruft Hildi und mir eine Frau aus ihrem versteckten Garten ein freundliches „Merhaba“ „Hallo“ zu.
In der Hand hält sie Brot, in das sie genüsslich beisst. Sie schaut uns an, redet auf uns zu – leider verstehen wir nur ein bisschen türkisch – kommt zu uns auf die Strasse, bricht ihr Brot in zwei Stücke und reicht uns je eines. Wir bedanken uns freundlich und beissen ebenfalls genüsslich hinein. So gehen wir unseres Weges mit einem angebissenen, geteilten und dick mit frischer Butter gefüllten Weggen lächelnd weiter. Mmhhh es ist echt fein. Und wir fragen uns, ob uns das bei uns auch passieren würde. Überhaupt vieles was uns hier geschieht sind spontane Herzensgedanken und wir nehmen sie dankbar an.
Schade war Franz nicht dabei, denn auch er mag lieber Butter als Margarine…

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4 Kommentare zu short story am Strassenrand

  1. Maja Peter sagt:

    Das ist echt ergreifend! Das eigene Brot mit Fremden geteilt, das muss wunderbar schmecken. Eucharistie im wahrsten Sinn. Hebets guet! Mit herzlichen Segenswünschen
    Maja

  2. christina von waldkirch sagt:

    Nein, liebe Esther, das würde bei uns niocht passieren; und wenn doch, dann hätten wir Probleme mit der Hüschiene! Der Hauptgrund ist aber wohl, dass wir keine Zeit haben, denn wir sind durchorganisiert und zu ernsthaft beschäftigt mit dem Geldverdienen, um die Vorbeigehenden überhaupt wahrzunehmen, die uns auch gar nicht interessieren . Anders die vielen, die Euch zum Tee und zu einem Imbiss einladen. Gastfreundschaft und Hilfestellung ist umgekehrt proportional zur vorhandener Infrastruktur und zum Wohlstand.
    Ich bewundere, wie Ihr die Extreme der inneren Einkehr mit der Kontaktnahme mit den angetroffenen Menschen, der Loslösung vom hiesigen Alltagslärm und Komfort mit der modernsten elektronischen Verbindungstechnik im Gleichgewicht halten könnt, auf dass Euer Projekt nicht nur dem eigenen Heil, sondern auch dem Weltfrieden diene.
    Seid weiterhin begleitet und behütet.
    Christina

    • Esther Ruethemann sagt:

      Liebe Christina,
      ich glaube du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Schon irgendwie seltsam oder? Ich wünsche mir sehr, dass ich viele Erfahrungen mit in meinen Alltag in der Schweiz nehmen kann. Und vielleicht auch meine Prioritäten anders setzen werde. Auf alle Fälle dienen gerade solche Begegnungen dem Frieden, da bin ich mir sicher.
      Herzlichst Esther