Gerechtigkeit und Frieden in Nahost

Wir pilgern für den Frieden, besonders für den Frieden in Nahost. So bewegt es mich, dass gerade heute Mahmud Abbas an der UNO den Antrag stellt, dass Palästina als Mitgliedstaat aufgenommen wird. Vielleicht hat dieser Status vor allem symbolische Bedeutung. Vor 64 Jahren hatte die UNO am 29. November 1947 den Juden und Arabern einen Staat angeboten. Pragmatisch haben damals die Juden angnommen und daraufhin den Staat Israel gegründet. Damals lehnte die arabische Seite ab und heute stehen die Palästinenser unter andern Bedingungen da und fordern ihren Staat. Im Augenblick gibt es keine andere vernünftige, politische Lösung des Konflikts als eine Zweistaatenlösung. Auch theologisch ist dies durchaus zu tragen, denn das Judentum ist kein „Einzelkind Gottes“. Neben dem jüdischen Staat soll um der Gerechtigkeit willen, ein zweiter Staat entstehen. Auf unserem Pilgerweg nach Jerusalem sind heute also Palästinenser wie Israelis in meinem Gebet.
Doch auch in Syrien braucht es dringend Frieden und Gerechtigkeit. Wir werden bald da an der Grenze stehen. So freut es mich zu hören, dass im Kloster Mar Musa nördlich von Damaskus, wohin unser Pilgern uns auch führen wird, heute mit einer Fastenwoche begonnen wird: Fasten gegen Panzer! Das Kloster wurde von meinem Mitbruder Pater Paolo Dall’Oglio SJ gegründet und hat sich ganz dem christlich-muslimischen Dialog verschrieben. Nun nimmt es auf geistliche Weise Stellung zur Unterdrückung der Protestbewegung durch die Regierung. Mein Pilgerherz ist heute besonders mit der Gemeinschaft von Mar Musa und allen, die in Syrien für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen.

Dieser Beitrag wurde unter politisch veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Kommentare zu Gerechtigkeit und Frieden in Nahost

  1. Rhys sagt:

    Hello,
    Do you remember meeting Peter and myself near Plovdiv? I just got my photos developed and seeing your happy faces, with still so far to walk, brought back happy memories. http://www.flickr.com/photos/rhysickle/6175548592/in/set-72157627610966925/

    Good luck with the rest of the trip

    Rhys

    • Christian Rutishauser sagt:

      Hi Rhys, thanks for the pic! Not bad! We are still in good shape and with smiling faces. Greetings, Christian

  2. Helen Hochreutener sagt:

    Lieber Christian
    Viele setzen sich ein für den Frieden im Nahost.
    Gestern hatten wir in unserer Pfarrei einen Vortragsabend mit Daoud Nassa vom Weinberg südlich von Bethlehem. Er hat dort das Zelt der Völker gegründet, organisiert Jugendcamps für Adoleszente aus aller Welt und führt auch Vorttragsreisen nach Österreich, Deutschland und die Schweiz durch. Es ist eindrücklich, wie er sich einsetzt für den Frieden und für das palästinensische Volk. Sein Motto ist: wir weigern uns, Feinde zu sein. In christlicher Manier möchte er als christlicher Palästinenser gewaltlos die soziale Gerechtigkeit, den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung in seinem Land fördern.
    Du kennst sein Projekt ja. Auf deinen Reise in Israel und Palästina hast du die Reisegruppen schon des öfteren auf sein Land (seinen Weinberg) geführt. Unter widerwärtigen Bedingungen gibt er nicht auf und engagiert sich in eindrücklicher Weise.
    Aber auch Friedensinitiativen auf israelischer Seite hast du uns aufgezeigt.
    Immer wieder höre ich im Moment von solchen NGO-Friedens-Projekten für den Nahen Osten. Es ist viel im Tun. So möge, wenn Gott will, dort Friede entstehen und auch sonst überall in der Welt und in uns.
    Herzliche Grüsse
    Helen

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Helen
      Toll, ich habe Daud seit längerem nicht mehr getroffen, obwohl wir ja öfters auf seinem Weinberg waren. Für seine Initiative und all jene, die sich für Gerechtigkeit einsetzten, hoffe ich auch nur das Beste.
      Mit einem herzlichen Gruss nach Interlaken
      Christian