Sesshaft

der Rucksack
ist noch immer gepackt

die Schuhe
stehen bereit

die Schritte aber
führen

zu sesshafter
Alltäglichkeit

wohin
Gott sei Dank

das erpilgerte
bloss
sein
mitgeht

Hildegard Aepli

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Wenn das Absolute ruft

Heute schliesst im Rietbergmuseum in Zürich die Ausstellung „Mystik – Die Sehnsucht nach dem Absoluten“. Ich konnte sie in diesen Tagen nach meiner Rückkehr noch besuchen und habe mich darüber sehr gefreut. Auch habe ich gleich eine handvoll Ausstellungsbesucher getroffen, die auch im Lassalle-Haus ein- und ausgehen. Mystik gehört nicht erst zu mir, seit ich im Lassalle-Haus arbeite, sondern schon seit meiner Gymnasialzeit.

Im Vorfeld des Pilgerns nach Jerusalem wurde ich gefragt, ob ich ein „Pilger des Absoluten“ wäre. Natürlich darf man eine solche Frage nicht beantworten. Ich sagte allein, dass ich mir nur Jerusalem als Pilgerort vorstellen kann und dass das äussere Pilgern nur sichtbar macht, was ich seit Jahren im Alltag zu leben versuche. Interessanter aber als die Sehnsucht nach dem Absoluten und die Formen, die diese Suche annimmt, ist das Absolute, das da und dort in das Leben von Menschen eingebrochen ist. Ihnen fühle ich mich nahe und hoffe, in der Begleitung für sie Wege zu finden, damit sie mit dieser Erfahrung umgehen und sie fruchtbar werden lassen können. Dies wird auch zu meiner Arbeit in den kommenden Monaten wieder gehören. Und dann steht auch die Jubiläumswoche bevor „10. Seminar zu Fragen von Spiritualität und Mystik“, die vom 16.-20. April 2012 im Lassalle-Haus stattfinden wird. Spiritualität und Mystik in Musik und Gesang. Mit Vielen freue ich mich darauf!

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Äussere Akzentverschiebung

„Christian Rutishauser – Pilger“ So lapidar titelte gestern die NZZ. Es hat mich nochmals getroffen, weil mir das Pilgersein von aussen und öffentlich zugesprochen wurde. Es hat sich in mir als geistliche Haltung festgesetzt; ich kann mich damit leicht und gern identifizieren. Es geht Hand in Hand mit meiner Aussage gestern in einem Interview, wo ich erklärte, dass ich keine weiteren Zukunftspläne für andere Pilgerstrecken habe. Ich weiss, dass nach Jerusalem kein anderer Ort mich mehr als Fusspilger anlockt, da in Jerusalem meine menschliche und geistliche Existenz zusammengefasst ist. Auch weiss ich, dass die spirituelle Übung der Kontemplation im Sitzen zutiefst zu mir gehört und nicht jene des Gehens, auch wenn ich sicher weiter in der Natur unterwegs sein werde. Und trotzdem weiss ich mich als Pilger wie nie zuvor. Ähnlich wie Ignatius von Loyola, der sich nach vielen Jahren der Sesshaftigkeit in Rom, von wo aus er den jungen Jesuitenorden leitete, als Pilger bezeichnete, so spüre ich deutlich, wie das Pilgersein zu mir gehört. Ich verstehe das Christsein als Weg und das Christentum weniger als ein Lehrgebäude, sondern als eine Weggemeinschaft. Beim Pilgern bin ich jeden Tag neu auf meine Umwelt zugegangen, nun, sesshaft im Lassalle-Haus, kommt die Welt wieder mehr auf mich zu. Äussere Akzentverschiebung, nichts weiter!

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Solidarität mit Christinnen und Christen im Nahen Osten

Den Pilgerweg nach Jerusalem sind wir gegangen, doch das Pilgerprojekt ist noch nicht zu Ende. Für mich persönlich bedeutet es zunächst, die innere Haltungen, die ich unterwegs einübte, nun im Alltag weiter zu pflegen. Von dieser Umsetzung kann ich erst später berichten.
Was mich heute besonders erfreut, ist ein neuer Youtube-Film zu unserem Pilgern, den die Kustodie des Heiligen Landes eben veröffentlicht hat. Uns war es ein Anliegen, nicht nur für uns zu pilgern, sondern über den Weg nach Jerusalem auch lebendige Kirche aufzubauen. Das Netzwerk, das über den Blog und die Medienberichte entstehen konnte, hat auch tatsächliche zu einer Community geführt, – ganz altmodisch ausgedrückt – zu einer Gemeinde. Darüber freue ich mich sehr! Diese Verbundenheit sollte nicht auf uns Menschen aus dem Westen beschränkt sein. Solidarität mit den Christinnen und Christen im Orient war uns Pilgern wichtig. Sie leiden unter den instabilen und radikalen werdenden gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen besonders. Das kräftigste Zeichen setzten wir sicher in der Weihnachtsnacht, als wir im Kinderspital von Bethlehem waren. Der Solidarität mit den Christen im Nahen Osten ist das Video gewidmet.

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Die Arbeit in Angriff nehmen

Zwei liebe Freunde haben in meiner Abwesenheit vieles meiner Briefpost sortiert und abgearbeitet. Trotzdem ist der Stapel zuhause und im Büro noch hoch und will abgearbeitet werden. Bis der Computer alle vorgeschlagen dringenden Updates heruntergeladen und installiert hat, dauert es eine Weile. Noch länger geht es, die ganze Wäsche der Wallfahrt zu waschen und aufzuhängen.

Einige Kollegen treffe in der Universität. Meine Mitarbeiter haben Artikel über die Wallfahrt aus verschiedenen Medien an die Pinnwand neben meiner Bürotür geheftet, sodass Kollegen und andere sich über die Wallfahrt kundig machen konnten. Es war schön, das zu entdecken!

An verschiedenen Stellen sprechen wir darüber, wann ich oder wir von der Wallfahrt berichten und unsere Powerpoint-Präsentation zeigen können.

Der erste Termin ist bereits morgen, Dienstag, 10. Januar 2012, 19.30 Uhr im Convict Salesianum, Av. du Moléson 21, 1700 Freiburg / Fribourg. Im Speisesaal im Parterre werden Hildegard und ich davon erzählen und für Fragen zur Verfügung stehen.

Mir fällt auf, dass viele an der Wallfahrt interessiert sind. Ich habe Freude daran, von meinen und unseren Erfahrungen berichten zu dürfen.

Auch eine Reihe anderer Termine beginnt sehr rasch die Agenda zu füllen. Die Arbeit geschieht nicht von selber. Ich will sie in die Hand nehmen. Die Wallfahrt hat mich viel, sehr viel Zuversicht, Hoffnung und Vertrauen gelehrt. Ich will fleissig sein und weiss, dass alles in Gottes Hand liegt, am meisten da, wo ich Seine Pünktlichkeit erfahren durfte.

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Wallfahren heisst für mich… (XXVII)

Wallfahren heisst für mich: heimkehren

Nach dem langen Unterwegs-Sein ist es ein besonderer Moment, nach Hause aufzubrechen. Wir haben am Dreikönigstag, dem 6. Januar, am Morgen noch einen ganz bewegenden Gottesdienst gefeiert – gerade am Dreikönigstag wird davon erzählt, wie die Sterndeuter voll Freude das Kind finden, ihre Schätze auspacken und danach heimkehren. – Angespannt warte ich die Stunden, wo wir zum Flughafen fahren.

Nur die allerwichtigsten Neuigkeiten aus der Heimat habe ich in den vergangenen Monaten erfahren. Welche Überraschungen werden wir sehen, wenn wir wieder in der Schweiz sind? Da ich zölibatär lebe und meine Verwandten in Österreich sind – wer wird mich erwarten? Ein Ehepaar, das sich um meine Wohnung in der Abwesenheit kümmerte, wird da sein.

Doch – welche Überraschung! Auf dem Bahnhof wartet eine grosse Menge Leute! Viele bekannte Gesichter sind darunter – wie herrlich! Einige unbekannte, über die ich mich besonders freue: Es sind Menschen, die ich vor der Wallfahrt gar nicht kannte. Sie haben die Monate hindurch den Blog gelesen und sind nun gekommen, um uns das erste Mal live zu sehen und persönlich kennenzulernen. Es ist sehr schön! Wie ist doch aus dieser Wallfahrt eine neue Gemeinschaft gewachsen!

Gestern war ich bei Freunden eingeladen; heute, Sonntag, in die Pfarrei Diessenhofen – auch da habe ich das ganz herzliche Willkommen erfahren und die freudige, ja sogar aufgeregte Freude darüber gesehen, dass wir gut zurück sind und von unserer Wallfahrt mitteilen.

Empfang im Convict Salesianum

Und jetzt am Abend sind wir noch im Convict Salesianum, wo ich in Freiburg / Fribourg wohne, von Studenten des Hauses, von Freunden und Mitarbeitern erwartet: Wir werden mit Sekt, Guezli und grossen Willkomm-Plakaten überrascht. Es geht nicht lange, da sollen wir von unserer Pilgerei erzählen.

In ein paar schnellen Etappen bin ich heimgekehrt. Es ist beinahe aufregend, nach so langer Zeit die eigene Wohnung zu betreten – Freunde haben mir Blumen auf den Tisch gestellt. In dieser vertrauten Umgebung darf ich mich niederlassen und ruhig werden.

Ich bin zurück – das Ankommen ist eingeläutet!

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Hadschi

Bei „Hadschi“ denken wir dieser Winterzeit und in den Breitengraden der Schweiz an Erkältung und ans Niessen. Im Islam wird jedoch jemand „Hadschi“ genannt, der die Wallfahrt nach Mekka, also den Hadsch, gemacht hat. Nach dem Opferfest hatten wir in Jordanien immer wieder geschmückte Hauseingänge gesehen, denn so werden die Pilger bei der Rückkehr aus Mekka zu Hause begrüsst. Gestern abend wurden auch wir am Hauptbahnhof Zürich als „Hadschis“ herzlichst empfangen. Pünktlich um 19.02 sind wir in Kloten gelandet, konnten – nachdem wir das Flugzeug verlassen hatten – ohne zu warten den Zoll passieren und unsere Rucksäcke entgegen nehmen. Wir erreichten mit dem Zug den Hauptbahnhof um 19.56 mit einer unglaublichen schweizer Pünktlichkeit, war doch ausgemacht, sich um 20.00 Uhr zu treffen. Nur schon diese Erfahrung liess uns spüren, den Osten und Orient mit ihrer Zeit haben wir hinter uns gelassen.
Die vielen Gesichter, das Transparent, die Musik, die Blumen, die Glückwünsche, die Schokolade, das Wasser, das Brot, die kurzen Gespräche, der Dreikönigskuchen, die Kamerass, die Medaillien, der Wein….. kurz: Der Empfang war wunderschön! Von ganzen Herzen danken wir für die Verbundenheit und dem Weg, den wir miteinander gehen durften!

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219. Tag: Jerusalem (ירושלים \ القدس) – Zürich HB


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