Ideal

Publiziert am 25. Oktober 2011 von Hildegard Aepli

wirklich
ideal
ist kaum ein Tag

es ist uns
zu heiss
zu kalt
zu nass

das Bett
zu weich
zu schmuddelig
zu nah an der Strasse

das Essen
zu fremd
zu scharf
zu eintönig

der Weg
zu lang
zu hart
zu gefährlich

wirklich
ideal
ist kaum ein Tag

und doch
bringt uns jeder
ein Stück
dem Ziel entgegen

ideal
wird in Zukunft
das sein
was wir vorfinden werden
Hildegard Aepli

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6 Kommentare zu Ideal

  1. LausA sagt:
    25. Oktober 2011 um 15:57

    Ideal wird in Zukunft sein was wir vorfinden – eine Lebensweisheit, die ich mir gerne zu Herzen nehme: euer IDEAL sei mir Vorbild. Nicht dass ich den Tag zu nass, zu kalt, zu warm, die Bleibe zu hart, zu weich oder zu schmuddelig fände, und trotzdem habe ich es heute Nachmittag, nach dem Abräumen der Geranien, wohlig empfunden, in die warme Stube zu kommen. Einfach wohlig, warm, angenehm. Ideal. Annehmen zu können was einem zufällt ist ideal. Gib, dass es frommt! – Ideal ist, wenn die Ankunft vor Einbruch der Dunkelheit im Blog zu lesen ist!

    • Hildegard Aepli sagt:
      25. Oktober 2011 um 18:53

      Liebe lausa, gleich vorweg: bei uns wird es im moment um 18 uhr dunkel – und das schreibe ich jetzt nicht wegen deinem wunsch der blogaufschaltung – und nächsten samstag müssen wir auch eine zeitumstellung hinnehmen. Das hat unangenehme konsequenzen für uns, die wir oft nach gelaufener tagesstrecke immer noch in der pampa stehen und autostoppen. Wird es also ab sonntag um 17 uhr dunkel, werden wir ab und zu nicht mehr bei tageslicht ankommen und es schwerer haben, mitgenommen zu werden. Aber wir werden sehen, wie es effektiv sein wird.
      Herzlichst hildi

      Hildegard Aepli „zu Fuss nach Jerusalem“

  2. Ute sagt:
    25. Oktober 2011 um 17:32

    Liebe Hildi,
    Wie schön und sooo verständlich Dein Beitrag zu „Ideal“ ist. Ich glaube, wenn ich an Euerer Stelle wäre, wäre die Litanei des Nicht -Idealen länger geworden. Deshalb fand ich den Abschluss so wohltuend und werde mich hoffentlich immer wieder daran erinnern! Ja, da hast Du etwas ganz Wichtiges gesagt!
    Danke, danke
    Ute

    • Hildegard Aepli sagt:
      25. Oktober 2011 um 18:59

      Oh, liebe ute, das freut mich sehr, dass du mit dem gedicht so viel anfangen kannst. Lieben gruss! Hildi

  3. gertrud Kümin sagt:
    27. Oktober 2011 um 01:01

    Liebe Hildegard
    dieses Gedicht gibt mir so viel Mut, meinen eigenen Pilgerweg mit neuer (alter) Zuversicht fortzusetzen, dass ich Dir von ganzem herzen dafür danken will.
    Da ich selber (leider) nicht dichten kann, schicke ich Euch Zeilen von Hilde Domin
    Nicht müde werden
    sondern dem Wunder
    leise
    wie einem Vogel
    die Hand hinhalten
    In herzlicher Verbundenheit
    Gertrud