Der Veterinär

Wir laufen durch die kleinen Dörfer. Es gibt wenig Übernachtungs-möglichkeiten. Die Landschaft und das Wetter sind traumhaft. Das Tagesziel heute befindet sich zwischen roter Erde, die uns im Abendlicht verzaubert und Pinien, jede einzelne fotogen. Exakt 184,6 m (Franz arbeitet präzise) vor dem gesteckten Ziel braust ein Bus heran, wir winken, er hält und bringt uns der Unterkunft ein Stück näher. Sofort halten wir nach der nächsten Verbindung Ausschau. Es gibt ihn, den Bus, aber wir wissen nicht recht wann. In einer, in zwei, in drei Stunden. Wir trinken Tee. Ein erster Einheimischer setzt sich zu uns. Wir trinken weiter Tee. Jetzt kommt der Veterinär Hassan. Setzt sich auch zu uns. Wir trinken mit ihm Haselnussnescafé. Langsam wird es kühler. Esther wagt die Frage, ob es auch ein Taxi gäbe. Ja, ja. Wir wissen aber nicht, was das heisst. Esther fragt ein wenig später nochmals. Jetzt steht Hassan auf und geht in Richtung Moschee davon. Er geht beten, wissen wir später. Als er zurückkommt, packt er uns in sein Auto ein und fährt uns zum gewünschten Ort.

Hassan und seine Freunde

Hier angekommen, werden wir von ein paar Freunden von Hassan erwartet. Er hat ihnen telefonisch vorangekündet, dass er ihnen seine Schweizerfreunde vorstellen möchte. Grosse Freude bei ihnen. Bei uns auch, die Geste von Hassan rührt uns. Wir trinken mit allen nochmals Tee und nehmen Abschied. Es ist nichts Neues mehr, wir erleben es aber trotzdem so – wie für uns jeden Tag gesorgt wird!

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2 Kommentare zu Der Veterinär

  1. Lıebe Jesu-Pılger
    Eınen ganz lıeben Gruss vom Wohnhaus der Marıa ın Ephesus mıt eınem mütterlıchen Segen für euren Pılgerweg.
    Heute feıern wır eıne grosse Messe mıt eınem Kardınal und
    4 Bıschöfen, Grund: Konzıl von Ephesus 431
    Wır haben hıer eıne herzlıche Unterkunft beı den Kappuzınern gefunden.
    Morgen verschıffen wır uns nach Patmos über Samos.
    Anschlıessend werden wır uns nach eınem „Inselhüpfen“ auf den Lykıschen Pfad nach Antalya begehen ( Höhenweg entlang der Küste ca.500km)
    Pace e Bene
    Vıttorıo u Martına

  2. Marie-Therese sagt:

    Liebe Jerusalem-PilgerInnen,
    Vielen herzlichen Dank wieder mal für die schönen Photos und die berührenden Berichte! Es freut mich immer wieder, dass Ihr soviel Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erleben dürft. Ich glaube aber auch, dass Ihr all die Liebe, die Euch überall entgegengebracht wird auch nur annehmen und geniessen könnt, weil Eure Herzen für andere Herzen so weit offen sind.
    Auch ich habe in Ländern, in denen die meisten Menschen mit sehr wenig leben müssen oft Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft in beschämenden Ausmass erleben dürfen.
    Ich staune auch, dass es Euch auch in diesen „rückständigen“ Gegenden möglich ist, mit der „Aussenwelt“ täglich im Kontakt zu bleiben. Ich hoffe, dass auch die Menschen, die dort leben, voll von den technischen Errungenschaften profitieren können.
    Ich wünsche Euch weiterhin ein frohes und sicheres Weiterpilgern.
    Herzliche Grüsse aus dem inzwischen herbstlichen Fribourg,
    Marie-Therese