Biblischer Impuls zu Jerusalem

Wir bilden einen Viererkreis: Margrit, Franz, Andrea und Hildegard. Zwei unter uns gehören zum Kernteam der Jerusalempilger. Die andern beiden halten die Stellung zuhause. Wir treffen uns viermal im Jahr zu einem Wochenende zu Austausch, geistlichem Impuls, Eucharistiefeier, zusammen kochen und essen, Spiel und je nach dem Ausflug oder Spaziergang.

Am vergangenen Wochenende waren wir zu Gast bei Andrea und ihr Impuls richtete sich an den biblischen Texten zum Stichwort „Jerusalem“ aus. Sie hatte von den 903 Möglichkeiten einige ausgedruckt und uns zum Lesen vorgelegt (www.bibleserver.com). Jeder wählte eine Textstelle aus und schrieb nach einem Moment des Nachdenkens ein Gebet dazu. Anregung für diese Methode gab der Hl. Ansgar, Bischof von Hamburg (gest. 865), der in sogenannten Pigmenta zu vielen biblischen Texten Fürbittgebete hinterliess.

Hier folgen nun die vier von uns ausgewählten Texte und die entstandenen Gebete:

Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin. (Sacharja 9)

Lass uns, wir bitten dich oh Herr, unsere Seele finden, die dir Tochter, jubelt und jauchzt, weil sie erfährt und wieder und wieder erfährt, dass du zu ihr kommst, ja immer schon in ihr wohnst in deiner unendlich kleinen Grösse, damit wir, aus dir, gerecht, hilfsbereit und demütig unsere Seele bewahren als dein Heiligtum für unser Leben, das Leben aller. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. Amen

Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jersusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. (Johannes 4)

Guter Gott und Vater, dessen Kind und Sohn ich sein darf. Lass die Brennpunkte deiner Gegenwart alles in meinem Leben erwärmen und erhellen. Lass mich offen sein im Geist für deine meine Wahrheit und dich anbeten, der du die Liebe bist, Vater (durch den) Sohn (im Hl.) Geist. Amen

Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! (Lukas 23)

Lass uns, wir bitten dich, dem Leiden unserer Mitmenschen nicht ausweichen. Gib und Kraft und Mut unsere Sprachlosigkeit auszuhalten. Darum bitten wir duch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. Amen

An jenem Tag wird auf den Pferdeschellen stehen: Dem Herrn heilig. Die Kochtöpfe im Haus des Herrn werden gebraucht wie die Opferschalen vor dem Altar. Jeder Kochtopf in Jersualem und Juda wird dem Herrn der Heere geweiht sein. Alle, die zum Opfer kommen, nehmen die Töpfe und kochen in ihnen. Und kein Händler wird an jenem Tag mehr im Haus des Herrn der Heere sein. (Sacharja 14)

Begnade, Herr, unsere Alltage mit deinem Gegenwärtigsein, damit unsere Sehnsucht gestillt wird und wir Heimat finden in dieser Welt, die die Deine ist, in der Du uns suchst und findest, in der Du mit uns leben willst. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen

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2 Kommentare zu Biblischer Impuls zu Jerusalem

  1. Werner Hinz sagt:

    Danke für die Anregungen!!! Wir sind eine evangelische Gemeinde (Matthäus) in Hildesheim und feiern morgen Abend einen Tangogottesdienst (Ohne Eucharistie). Der Tango besingt häufig Buenos Aires als Sehnsuchtsstadt… immer sehr gebrochen durch das Elend der Stadt. Als biblische Korrespondenztexte sind die von euch ausgesuchten gut geeignet. Und eure Gebete würden wir gern nachsprechen, mitbeten.

    Gottes Segen für eure Pilgerwege!

    Werner Hinz

  2. Lieber Werner Hinz,
    ja witzig! Auf die Verbindung von Jerusalem zu Buenos Aires im Tango wär ich nicht gekommen.
    Aber gut.
    Es sei!
    Eines der Gebete ist auch von mir.
    Es ist mir eine Freude, dass ihr damit betet.
    Mög der Himmel sich mit dran freun!
    Herzliche Grüsse nach Hildesheim
    von Andrea