Ausruhen im Berghotel

Sechs Tage bereits sind wir in Syrien unterwegs. Die ersten drei davon im malerischen Bergland, wo wir gut zurecht kamen, Freude an der Landschaft hatten, sogar Abschnitte mit Wanderwegen fanden. Dann folgte der Abstieg ins Orontestal und damit einher die Bekanntschaft mit der Polizei, der offiziellen, der geheimen und am schwierigsten für uns mit der selbsternannten. Gleichzeitig auch kommen wir in dichter besiedeltes Gebiet, in endlose recht ärmliche Strassendörfer. Bald spüren wir, welch aufsehenerregende, nicht einzuordnende Fremdlinge wir für die Einheimischen sind. Und ob unseren zu kleinen Sprachkenntnissen fällt auch die Kommunikation auf Grüss- und Gestenstufe herunter. Wir haben kaum eine Chance, uns zu erklären, ausser dass wir Schweizer sind und nach Amman laufen. Jerusalem zu nennen ist tabu. Auch als Touristen können wir uns nicht mehr vorstellen, weil hier das Wort Tourist mit Terrorist verwechselt wird. So wird uns gesagt, in Hama und Homs gäbe es viele Touristen…  Unsererseits passen wir uns dem Vokabular ein wenig an. Wir haben immer ein Waffenlager ähhhh Waffellager bei uns, weil es leider leider keine Schokolade mehr gibt.
Die letzten drei Tage Laufen waren unter diesen Umständen nervenaufreibend und anstrengend. Da kommt uns zugute, dass wir in der eigentlich grossen aber toten Stadt Masyaf kein Hotel finden können und mit dem Taxi 20km in die Berge fahren. Das Hotel hier ist das bisher angenehmste. Wir sitzen am Peroleumofen und überbrücken gerade den dritten Stromausfall mit Stirn- und Gaslampe. Wir konnten warm duschen und unseren eigenen Tee brauen. Das Restaurant wird in Kürze das Essen in unsere Stube liefern, was wir natürlich witzig finden.

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