Veränderungen

• Esther läuft morgens mit Jacke, Kappe und Handschuhen los.
• Franz braucht erstmals Sonnencreme, weil der Hut am Nachmittag die Wangen nicht zu schützen vermag. Ausserdem hat er auch erstmals eine Blase – aber eine an der Unterlippe.
• Wir stehen erst um sechs oder halb sieben auf. Beim Loslaufen, eine Stunde später, kann der Atem eine schöne weisse Wolke bilden.
• Das Herbstwetter auf 1000m Höhe ist ideal für Pilger. Wir schwitzen an manchen Tagen so wenig, dass die Hemden nicht mehr täglich gewaschen werden müssen.
• Dicke Bettdecken sind jetzt willkommen. Es ist wunderbar, sich ohne zu verschmachten darunter verkriechen zu können.
• Wenn Franz zwei Wegvarianten vorschlägt, kann es gut sein, dass wir die längere wählen, weil sie die weniger befahrene Strecke ist. Er ist dann etwas überrumpelt – hat diese Variante weniger genau vorbereitet.

Freude, Freude, Freude!!

• Für Hildegard wird durch ihre Schwester und deren Assistentin, die andere Schwester, für Anfang Januar eine Wohnung gesucht. Und – kaum hat sie diesen Satz geschrieben, erfährt sie, dass sie die gewünschte Wohnung erhalten hat. JUPIIEE!
• Christian macht Vorbereitungsarbeiten für die Gruppen, die im Dezember nach Amman und Jerusalem kommen werden. Er hat einen Ersatzhut für den in Kroatien verlorenen erhalten. Der Assistentin der Schwester und ihrem Mann sei Dank und ebenso dem BeHUTerbruder. Sie haben dafür gesorgt.
• Das Gefühl für die Länge der Strecke ist anders. Der Gedanke – jetzt geht die Zeit so schnell – kommt öfters.

Einiges hat sich seit der Pause und der überschrittenen Hälfte in Istanbul verändert. Das Wesentliche aber, das tägliche Weiterpilgern mit seiner Herausforderung und Schönheit ist geblieben. Wie empfindet ihr, liebe Mitpilgernde zuhause, die Veränderungen?

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9 Kommentare zu Veränderungen

  1. Martina sagt:

    Liebe Hildegard
    Mir scheint, dass die Veränderungen ‚befreiend‘ wirken. Der Balkan war wohl in vielerlei Hinsicht eine grosse Herausforderung, sei es klima-, etappen-, unterkunfts-, aber auch geschichtsmässig. Nun durchläuft Ihr wunderschöne Gebiete bei angenehmem Klima, das Ziel rückt näher, der Gedanke an die Zeit danach ist auch immer wieder mal präsent. Schön, dass es mit deiner Wohnung klappt – sind gespannt zu hören, wo du dann wohnen wirst.
    Herzliche Grüsse an alle und weiterhin alles Gute!
    Martina

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe martina, ja, es tut gut, dass vor allem jahrzeiten bedingte erleichterungen jetzt das unterwegssein prägen. Danke dir für alle aufmerksamkeit und begleitung. Herzlich hildegard

  2. LausA sagt:

    Ich dachte es sei meine lagerbedingte Abwesenheit gewesen, die für mich das Gefühl zu euch veränderten. Ich benötigte so drei Tage um wieder bei euch zu sein wo ich jetzt auch die Veränderung der Jahreszeit feststelle, die Ankunftsgeschichten sind erst am frühen oder späteren Abend zur Lese bereit, die Dynamik unter der Gruppe lässt vermuten, dass sich die zweite Hälfte möglicherweise schneller anfühlt als die erste, trotz sprachlicher Herausforderung erscheint ihr mir lockerer. Der Hut auf Christians Kopf ist mir übrigens auch aufgefallen. Dein lachendes Gesicht löst meine Sorge um dich, hatte ich doch bei den Fotos in Istanbul das Gefühl, dass du angespannt seist, irgendwie anders ausgesehen hast. Ich freue mich, wenn ihr „die Lösung“ gefunden habt. Nach wie vor: herzlich mit euch!

    • Hildegard Aepli sagt:

      Was sich nicht verändert hat, meine liebe Lausa, wie wohl mir ist mit deiner aufmerksamen begleitung, wie ich von deiner anteilnahme zehre. Du bist mir auch wegzehrung! Herzlich auch mit dir! Hildegard

    • Hildegard Aepli sagt:

      Ääh Hildi, wollte ich schreiben.

  3. Rita Schawalder sagt:

    Liebe Esther, liebe Hildegard judihui wir brechen morgens ebenfalls mit unserer der „Pilgergruppe Lichtensteig“ auf. Die vier Tage werden wir noch viel intensiver mit euch verbunden sein.
    Liebste Grüsse Rita

  4. Alice Rudin sagt:

    Liebe Hildegard, liebe Esther
    Ja, seit eurer Pause spüre ich, dass die grossen Sörgeli weg sind, die Freude auf das Ziel intensiver wird!
    Es scheint so, als ob Blasen, Entzündungen, Gelenkschmerzen euch verlassen haben, stimmt das? Hat der Körper das „gewohnt sein“ angenommen? Die körperlichen Schmerzen haben mir am meisten Sorgen gemacht! Auch bin ich froh, dass das Gehen ohne zu verschmachten mit dem schweren Rucksack angenehmer wird. Ich war mir ziemlich schnell
    sicher, dass die starken Persönlichkeiten dieser Gruppe alles andere gemeinsam meistern werden!!!
    Hebstlich wird es auch bei uns nach dem wunderschönen Altweibersommer, frohe Grüsse Alice

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe Alice, es ist nicht ganz so ideal mit den Beschwerden. Aber es geht mir wie dir, ich rechne schon gar nicht mehr mit Blasen, bin weniger achtsam, was sich bei den füssen tut. Und prompt entfaltete sich in den letzten tagen ein entzündetes etwas an der grossen zeh. Es scheint, dass die zugsalbe, die ich heute abend drauf schmierte und die arnikakügelchen von esther fast wundersame wirkung zeigen. Herzlich hildegard