Zwischen Abschied und Aufbruch

Seit ein paar Tagen ist das Gefühl deutlich gewachsen: jetzt dauert es nicht mehr lange bis zum Start am 2. Juni. Bei mir bewegt sich vieles zwischen Abschied und Aufbruch. Ich werde meinen Arbeits- und Wohnort nach 11 Jahren definitiv verlassen.

Ein Freund fragte: hast du noch keine Angst vor dem eigenen Mut? Eigentümlich wirken solche Fragen. Sie wecken die Angst. Andererseits bin ich mir nicht bewusst, dass die Unternehmung Mut verlangt. Das sind Worte, Wahrnehmungen von aussen. Für mich hat das Projekt, der Aufbruch, das Weggehen eine Selbstverständlichkeit.

Eine Freundin kam zu Besuch. Es war ihr ein Anliegen vorbeizukommen. Als wir uns verabschiedeten, fragte sie, ob sie mir ein Kreuzzeichen auf die Stirn machen dürfe. Ich nahm ihren Segen und ihre Wünsche gerne an.

Ich selber sehe mich Dinge tun, die ich vorher noch nie gemacht hatte. Angeregt durch die Begegnung mit Brigitte und Wolfgang Zecher begann ich, ein Testament aufzusetzen. Dem liess ich gleich einige Wünsche und Anliegen für meine Beerdigung folgen. Die Tagebücher sind jetzt vollständig vom Papierwolf zerschnipselt. Im Moment sieht es deshalb bei mir so aus:

Seite
um
Seite
versucht
zu
fassen
dass
ich
bin
und
wie
ich
bin

Hildegard Aepli

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Ein Kommentar zu Zwischen Abschied und Aufbruch

  1. Wow. Ein eindrücklicher Berg Geschichte.