209. Tag: Wallfahren heisst für mich… (XVII)

Wallfahren heisst für mich: Hingabe.

Jeden Tag haben wir auf dem Weg unsere Bitten, die Anliegen aus dem Pilgerband und aus dem Kalender Jesus anvertraut, ihm hingehalten, aber auch uns selbst haben wir ihm anvertraut, dazu den Verlauf des Tages, die Menschen, denen wir begegneten.

Über dem hl. Grab

Hier in Jerusalem ist es mehr: diese Anliegen, das Pilgerband ablegen unter dem Kreuz, dann auf der Grabplatte, sich hinneigen, sich ihm weihen, sich hergeben: „Vater in deine Hände empfehle ich meinen Geist.“ (Lk 23,46) Vielleicht ist das leere Grab ein Zeichen mehr dafür, dass Jesus sich selber genommen wurde und jetzt ganz beim Vater ist.

Mich hingeben, mich Gott ganz anvertrauen: Ich hoffe, dass ich dieses Hingabevertrauen in seiner Grösse und Weite – du, Gott, hast es von uns auf dem Weg herausgefordert – nie mehr verliere, nie mehr aufgebe.

Mein Herr und mein Gott,
nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir;

mein Herr und mein Gott,
gib alles mir,
was mich führet zu dir;

mein Herr und mein Gott,
o, nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir.“ (Niklaus von Flüe)

Du, Gott, hast uns alles gegeben, was uns zu dir führt. So gebe ich mich jetzt hin, und bitte dich: „Nimm mich mir, und gib mich ganz zu eigen dir.“

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15 Kommentare zu 209. Tag: Wallfahren heisst für mich… (XVII)

  1. Graziella Gander sagt:

    Liebe Pilger heute habe ich den Artikel in der LZ (Luzerner Zeitung) gelesen.Welch eine Erfahrung habt ihr gemacht. Ein klein wenig Einblick konnte ich zusammen mit einer Freundin dieses Jahr auf dem Schweizer Jakobsweg erhalten. Wir waren aber nicht an einem Stück unterwegs (1 Tag, 2-3 Tage oder 4 Tage am Stück), haben aber die Strecke Konstanz-Genf in 17 Tagen (4.12.2010 bis 11.12.2011) erwanderert/erlebt.
    Mit bedauern habe ich von euren Problemen in Syrien gelesen. Schade, habe ich doch im Jahr 2003 ein halbes Jahr in Damaskus gelebt und positive Eindrücke gesammelt. Es überrascht mich nicht, dass ihr von Malula und Sednajja so schöne Erinnerungen habt, es geht mir auch so. Habe diese Orte mehrere Male besucht und wurde nur freundlich empfangen.
    Habe einige Stellen in eurem Blogg gelesen, werde mich aber zu einem späteren Zeitpunkt ganz durchlesen.
    Danke, dass wir an eurer Reise teilnehmen können.
    Graziella

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Graziella,
      danke für deine Rückmeldung! Wäre es nicht so kritisch in Syrien, ich würde gerne bald wieder dahin reisen – aber jetzt geht es nicht.
      Herzlich
      Franz

  2. Beat Näf sagt:

    Ein Kommentar, der nichts ist ausser Emotion, die Emotion der Hingabe, die ich auch im Gebet des Niklaus kenne, aber meine Emotion bezieht sich nicht darauf: So ist zu wenig gesagt, und ich bedaure das, weil ich trotz allen Unvermögens mehr sagen möchte. Und von diesem Zuwenig aus möchte ich es es wagen, in Worten Trost zu suchen, in Worten, die von einer Berührung zu sprechen, die nicht aussprechlich ist. So besuche ich einen Ort, den ich nicht besuchen konnte, berührt von etwas, das ich nicht berühren kann. Und die Berührung tröstet mich über alles, was ich als untröstlich empfinde.

    • Franz Mali sagt:

      Lieber Beat,
      Ja, wie du es auf dem Bild siehst – es ist viel Emotion auch meinerseits in diesem Moment – und zugleich war ich froh, dass wir körperlich hinknien konnten, dass ich meine Hände hinlegen und den Stein anfassen konnte, dass ich weinen konnte und mir die Tränen herunterkollerten, ganz handfest, materiell, konkret und sinnlich. Diese Konkretheit war und ist zugleich echter Ausdruck meiner Intention, meiner Emotion, die herausbrach.
      Ich bin dankbar dafür.
      Herzlichen Gruss und bis bald
      Franz

  3. Aloisia und Herbert sagt:

    Lieber Franz
    Unschuldig Kindertag…Dein Geburtstag!
    Die besten Wünsche,für Dich…
    in eine neue Zeit, in ein neues Jahr
    Der Friede begleite Dich, und alle um Dich herum!

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Luise und Herbert
      vielen Dank für die Wünsche! Es ist wohl einmalig, dass ich ihn hier in Jerusalem nach einer so langen Fusswallfahrt feiern kann. Und es ist schön.
      Ganz herzlichen Gruß
      Franz

  4. hugo mali sagt:

    Liebes geburtstagskind,
    Winterliche Geburtstagsgrüße aus dem ennstal und viele “ frisch und gsund“ wünsche nach Bethlehem schicken dir Hugo, Gerlinde, Eva-Maria, Johannes und Elfriede.

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Gerlinde, Hugo, Eva-Maria, Johannes und Elfriede
      ganz herzlichen Dank für alles!
      Eine kleine wichtige Information noch: Unsere Handys funktionieren zurzeit nicht. Wir wohnen im Österr. Hospiz hier in Jerusalem.
      Ganz lieben Gruß
      Franz

  5. Karin Leitgeb sagt:

    Lieber Franz!
    Habe jetzt gelesen das Du heute Geburtstag hast.
    Ich wünsche Dir alles liebe,Gottes Segen und Gesundheit
    von ganzen Herzen Karin.

  6. Meinrad Blank sagt:

    Liebe Pilger
    In Jerusalem und Bethlehem angekommen! Von Herzen gratuliere ich und freue mich mit Euch. Dir, lieber Franz, wünsche ich das Allerbeste zu Deinem Geburtstag.

    Meinrad

  7. cilli aepli sagt:

    Lieber Franz,ich sitze hier, lese, weine,meine Tränen sind nicht versiegbar,ich erinnere mich an deinen 50.Gebutstag in Vättis, mit deinen lieben Angehörigen,Johanna hat uns unvergessliche Geschichten von euerer Familie erzählt,wir durften im schönen Vättner Bergkirchlein Eucharistie feiern, deine Lieben musizierten und sangen dazu,Hildegarddurfte die Predigt einführen und ein lieber Freund, Prof. aus Fribourg hielt eine unvergessliche Predigt, über euere bevorstehende Fusswallfahrt aus der Schweiz durch die Länder nach Jerusalem,die Geburtstagstorte, die deine Geschwister aus Oesterreich mitgebracht hatten,du hast sie angeschnitten,die über 50 köpfige Geburtstagsgesellschaft danken es euch noch heute.Den 51. darfst du heute in Jerusalem feiern,dazu gratulieren wir dir ganz herzlich,dieser Tag wird in deine Annalen eingehen.Heute ging ich einkaufen, da habe ich für dichetwas schönes eingekauft,was drin ist möchtest du wissen,du Naseweiss ihr Schelmenpack,meint ihr es wäre offen das Pack, zugebunden bis oben hin, doch ist gewiss etwas Schönes drin, es riecht so nach Aepfeln und Nüssen.Feiert heute den so bescheidenen Franz ganz schön, auch in unserem Namen,mit herzlichen Grüssen aus dem Thurgau, Cilli und Werner Aepli aus Diessenhofen

  8. fetka werner sagt:

    Lieber Franz alles gute zu deinem Geburtstag.Und liebe grüße an deine Begleiter. LG .Lui,Werner,Christian und Katharina.

  9. LausA sagt:

    Lieber Franz, jetzt schäme ich mich grad ein bisschen, dass ich deinen Geburtstag einfach vergessen konnte. Natürlich, nach dem Eintrag der Aeplis kommt mir in den Sinne, dass wir auch hätten dabei sein dürfen, letztes Jahr in Vättis. Ich möchte gerne, dass du auch heute noch meine Gratulation, die guten Wünsche weiterhin annimmst.
    Dein Blogeintrag hat mich grad so sehr an meinen Vater erinnert. Vor sieben Jahren ist er gestorben und auf seiner Todesanzeige wünschte er die Worte des Niklaus von Flüe, wie auch während des Trauergottesdienstes haben wir dieselben Worte als Lied gesungen.
    Herzlich alles erdenklich Gute aus dem frisch verschneiten Amden und ich freue mich sehr auf eure Rückkehr.

  10. Simone Curau-Aepli sagt:

    Liebe Hildegard, liebe Pilgernde
    Während meiner Auszeit in der Herberge Häutligen (BE) habe ich eine Mundardversion des Gebets des Hl. Brunder Klaus‘ verfasst, das ich euch gerne zukommen lasse. In herzlicher Verbundenheit
    Simone Curau-Aepli … eine der vielen Cousinen von Hildegard 🙂

    Oh Gott, du mis Liecht, lücht mir uf em Wäg, wo mich füert direkt zu dir.
    Oh Gott, du mis Liecht, ruum wäg, wa no stört, dass ich ganz bi dir cha sii.
    Oh Gott, du mis Liecht, lücht mir zmizt i s’Herz,
    dass s’Liecht i mir ine zum Strahle chunt.

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe Simone, wie warm dein Bruderklausentext tönt! Danke dafür. Herzlichste Neujahrsgrüsse dir und deiner Familie!