In Istanbul blätterte ich mein schwarzes Büchlein durch, in welches ich täglich notiere, wie das Wetter war, welche Unterkunft wir gefunden und sonst Nennenswertes in den Kategorien: Begegnungen, Überraschungen und Skurriles. Bei dieser Gelegenheit zählte ich die Tage, an welchen wir ab Müstair auch mal Regen hatten und kam auf 10 solche Tage. Seit Istanbul bringt mich das scharfe Nachdenken auf 3 Tage, an denen wir Regenponchos und Stulpen für 10 Minuten oder aber höchstens 1 Stunde montiert hatten. Zusammengefasst lässt sich deshalb zum Wetter sagen: es ist einfach schön, seit wir losgelaufen sind. Und sollten auf unseren Wettervorhersagen mal Regentröpfchen angekündet sein, müssen wir aufpassen, dass wir nicht panisch reagieren.
Das wäre mein Kommentar zum Meteorologischen. Nun gibt es auch noch die Gruppenwetterlage. Wie geht es vier mit hoher Empfindsamkeit Begabten, die ansonsten ziemlich verschieden sind und die sich seit 5 Monaten nicht ausweichen können?Wie geht es jetzt, wo es eine wichtige Entscheidung gemeinsam gut zu finden gilt? Ein Mitglied der Gruppe, um mich für einmal nicht beim Namen zu nennen, hat vorgeschlagen, auf der Strecke zwischen Tarsus und Antakya, in laufenden Zweiergesprächen jedem und jeder zu sagen, wie es miteinander geht. Ohne gleich darüber zu diskutieren. Einfach mal zuhören und auf sich wirken lassen, was die andern sagen möchten. Soweit ich das überblicken kann, haben alle diese Gespräche bereits stattgefunden. Zusammengefasst lässt sich deshalb sagen: es geht uns einfach gut, seit wir losgelaufen sind. Und wenn es da oder dort mal Gereiztheiten gibt, müssen wir aufpassen, darob nicht gleich panisch zu reagieren.