Postkartenstory II

Heute sind wir in Konya, DIE Möglichkeit für uns zu Postkarten zu kommen, denken wir, wenn nicht hier, wo dann. Also fragen wir in einer Papeterie, ob sie; wir wissen seit heute Nachmittag, dass sie Cartpostal heissen; haben. Nein, nicht, aber der Verkäufer lädt uns ein, durch seinen Laden hindurch weiter zu gehen. Und plötzlich befinden wir uns in einem riesigen „Kaufhaus“ nur für Bücher, Bücher, Bücher und – im untersten Stock – für Postkarten.

1001 Postkarten in Konya

Eine Wendeltreppe führt hinunter. Wir lächeln, als wir die riesige Auswahl sehen und staunen über all die Sujets, die sicher schon dreissig Jahre hier verkauft werden. Hildi schaut sich noch weiter um und ruft mir zu: Hier gibt es was für Pilger, also so verstehe ich das. Ich folge ihr und merke sofort, sie hat wohl gesagt: Hier ist ein Pilger, denn sie spricht mit einem Mann, der aussieht wie wir, Wanderschuhe, Fasterpelz, Bauchtasche und abnehmbare schlammfarbige Hosen! Er heisst Giri und kommt aus den Niederlanden, ist bereits Anfang März losgelaufen und hat schon 6000 Km in den Beinen, das Ziel – Jerusalem.
Wir sind auf beiden Seiten beeindruckt und erfreut. Wir werden vom Ladenbesitzer zum Tee eingeladen und erfahren dabei, dass Giri schon von uns wusste, da er im gleichen „Hotel“ in Derbent (wo unser freier Tag war) geschlafen hat. Zudem hat er uns heute auf der Strasse gesehen.

Pouletessen mit Giri

Wir verabreden uns für das Nachtessen.
Wir haben in dieser grossen Stadt die Stecknadel im Haufen gefunden, so quasi im Untergrund.
Ach ja, Postkarten haben wir natürlich auch gekauft!

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6 Kommentare zu Postkartenstory II

  1. LausA sagt:

    Gibt es denn so etwas? Unglaublich. Ich wünsche sowohl euch wie auch Giri gesundes und glückliches Ankommen im gelobten Land, der gelobten Stadt, Jerusalem!

    • Esther Ruethemann sagt:

      Liebe LausA
      gäll unglaublich! So was macht doch einfach Freude und lässt uns beschwingt und verbunden weiter gehen.
      herzlichst Esther

  2. Giri Rikkers sagt:

    Gott arbeitet auf mysteriöse Weise. Je mehr ich loslassen desto mehr kann ich ihn zu empfangen. Es ist nicht meine Art, aber seine Art und Weise.

    Ich bemerke es an meinen Schuhen – Je mehr ich führte die geringere Abnutzung meine Schuhe. Ich dachte dass sie bıs Wien mıt könnte und ich gehen noch immer mıt dıe gleıche Schuhen …

    Sie sınd inzwischen Reliquien – ein langer Weg in Australien – Malaysia – Italien – Portugiesisch Camino- Brasilien und jetzt nach Jerusalem.
    Auch diese Reliquien muss ıch eınmal loslassen …

    • Christian Rutishauser sagt:

      Lieber Giri
      Es war eine tolle Fügung, dass wir uns kennenlernten. Alles Gute beim Weiterpilgern und ich hoffe, dass wir uns an Pfingsten 2012 – so Gott will – im Lassalle- Haus wieder sehen.
      Mit einem lieben Gruss
      Christian

  3. stefania sagt:

    ihr lieben!
    gruss aus dem lassallehaus, ich mache grad exerzitien, stosse in der cafeteria auf euch und freue mich einmal mehr über eure erstaunlichen erlebnisse. gehe jetzt wandern, alleine und mit euch in gedanken. umarmer a tutti!

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Stefania
      Filmexerzitien, nicht wahr! Ihr verbindet die inneren Bilder mit jenen der File, wir mit jenen der Landschaft.
      Einen herzlichen Gruss
      Christian