mehr aus dem Meitlizimmer

Wie schon von Hildi erzählt, schliefen wir – oder versuchten es wenigstens – brav in aufgeteilten Zimmern. Doch plötzlich werden wir mitten in der Nacht um 00.20 mit lautem Gepolter an der Türe geweckt. Ich stehe sofort auf, will öffnen. Hildi geistesgegenwärtig ruft: „Nicht aufmachen!“ Also versuche ich, den Männern, es sind drei, klar zu machen, dass wir schlafen und sie sicher nicht reinlassen. Sie bleiben an der Türe. Sie seien von der Polizei, wollen die Pässe – eine Kontrolle! Sie überprüfen tatsächlich, ob wir gehorchen und die Geschlechtertrennung ernst nehmen. Von wem die Polizei das überhaupt wissen kann? Hat uns jemand verpfiffen? Geht es um Moral oder Politik? Wir nerven uns und haben Angst. Wieder heisst es, wir sollten die Türe öffen. Nein, tun wir nicht, sie sollen zuerst bei den Männern anklopfen…
Das tun sie und bald ertönt die Stimme von Franz an unserer Türe. Es stimmt, es ist die Polizei, wir ziehen uns an, sie kontrollieren unsere ID’s, alles ist in Ordnung, sie gehen wieder. Wir haben Herzklopfen und noch beim Erzählen steckt uns die Aufregung, ja gar die Angst, in den Knochen.
Aber nichtsdestotrotz schlafen alle, und bald schon bricht ein ganz neuer gefreuter Tag an.

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