An den Mond

bescheiden nimmst du dein licht zurück
nacht für nacht lässt du die sterne kräftiger leuchten
mit ihnen teilst den schwarzen himmel du

du streust dein sanftes licht über jeden schlaf
die liebenden hüllst du in geheimnisvolle gefühle
und lässt den wanderer der nacht nicht im stich

wenn du aus dem nichts dich neu erfindest
weisst du, dass das licht nicht dir gehört
geschenk ist es, dankbar bringst du es zur fülle

auch die sonne kündet sich im zwielicht leise an
doch die dämmerung schon kündet ihre macht
alle aufmerksamkeit zieht sie auf sich, wenn sie hervortritt

in ihrem bann beginnst du zu verblassen, auch die sterne
ohnmacht ist die nacht, denn schonungslos ist ihr erscheinen
nichts kann sich vor ihrer glut so stolz verbergen

keine chance, sie hat licht und leben, die farbe blau
doch eine waffe hast nur du, voll demut zu ergreifen
nur du kannst ihren tag betreten, fast unbemerkt
sie nicht deine nacht

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