Zuhause unterwegs

Gestern durfte ich das erste Mal seit langem wieder Predigen, welche eine Vorbereitung, welch eine Nervosität und welch eine Freude! Ich nahm die beiden Männer, Jiob und Jesus mit ihren je unterschiedlichen Lebensentwürfen und Handlungsmöglichkeiten in die Mitte meiner Ausführungen und verband sie mit unserem Pilgern. Auch ich fühlte mich unterwegs angesichts mancher Begegnungen ohnmächtig und gebunden wie Jiob und nicht helfen könnend wie Jesus. Wir taten es mit Jesus gleich, wir beteten, nicht an einem stillen Ort, sondern den Strassen entlang, nicht alleine, sondern hinter einander her. Ich zeigte im Gottesdienst das verwaschene, gesalbte Pilgerband, das wir in allen Länder auf den Boden legten, für die Anliegen darin gebetet haben und es schlussendlich nach Jerusalem, wie versprochen, zur Krippe, zum Kreuz, ans Grab und zur Auferstehung getragen haben.

Jetzt geht ein neues Pilgerband, das Weltpilgerband mit, bereit gefüllt zu werden. Ich werde es wohl nicht mehr ins Heilige Land tragen, aber ich werde es mit mir durch den ganz normalen Alltag tragen, es in meinen Gebeten und mit den Menschen hier, vor Gott bringen, mit all dem was die Menschen mir mitgeben. Mögen die Bitten und Anliegen bei Gott Gehör finden. So ähnlich beendete ich meine gestrige Predigt, lud die Gotedienstbesucher ein in Stille, während ich das Weltpilgerband in den Händen hielt, all das was in ihren Herzen lebt, hineinzulegen und betete in die Stille hinein mit den Worten des Bruder Klaus. Was für wunderbare Möglichkeiten sich mit dem Pilgerband bieten.

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Ein Kommentar zu Zuhause unterwegs

  1. Mona Bienek sagt:

    Lieber Christian
    Zum Nachspüren des Pilgerns vielleicht auch einmal im Labyrinth des
    Lassalle-Hauses, über den zugeschneiten „Pilgerwegen“, eine neue Spur legen und wie ich von einem neuen Jerusalem mit einem interreligiösen Labyrinth träumen.
    Dabei wünsche ich Dir und denen, die Dich nachahmen möchten, gute Führung, wertvolle Eingebungen, neue Erfahrungen und viel Freude und Spass!
    In Verbundenheit, zu Maria Lichtmess, aus dem Zürcher Labyrinth im Kasernenareal. Freue mich auf Deine und Hildegards Pilgererzählungen am Donnerstag im Aki-Haus in Zürich! Mona Bienek