3x schafen

Ja, nur noch 3x schlafen, dann stehen wir wieder auf heimatlichem Boden, haben dann das heilige Land verlassen. 
Heimat sind Menschen, ist die Familie, die Arbeit – ist dort wo mein Herz Zuhause ist. 
Wie wird DIESES Ankommen sein?
Jetzt liege ich müde im Bett am See Genezareth und viele Gedanken gehen mir durch den Kopf, das Herz und den Bauch. 
Freude, Fülle, Erwarten und Erwartet werden, Ungeduld, Unsicherheit, Leere, Durcheinander – ein großes Unterfangen, dieses Ankommen Zuhause. 
Nur noch 3x schlafen und aushalten, alles was ist und sich zeigen will, sehen und wertschätzen. Verbunden mit Gott und den anderen werde ich gut ankommen, das ist eine meiner Erfahrungen.
So ist das Pilgern. So ist das Leben. 

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8 Kommentare zu 3x schafen

  1. Pia sagt:

    Liebe Esther,
    einige letzte Zeilen nun auch von mir an Dich.
    Wenn ich mich richtig erinnere, hat Pater Brantschen SJ mal gesagt, zu einer
    erfüllten geistlichen Erfahrung gehöre nicht nur der Gipfel, sondern auch
    der Abstieg. Die Bibel hat dramatische Naturbilder von Gott wie Feuersäule oder Wolke, aber auch die Windstille für Elias, der Gott so erst nach all den
    „Wetterlagen“ erkennt und ehrfürchtig respektiert.
    All das, was Du schreibst, wird sicherlich kommen. Aber wir (Euch nehme ich jetzt mal mit uns im Blog zusammen) werden alle hoffentlich mithilfe der Stille nach dem Geschehenen unseren Platz und Weg weiter finden. Wie Du so schön schreibst: „Verbunden mit Gott und den anderen.“ Wenn Du das
    als Linien malst: Ein Kreuzzeichen.
    Pia

    • Esther Rüthemann sagt:

      Liebe Pia,
      danke für dein stilles Dasein und die Verbundenheit.
      Im Zeichen das Himmel und Erde und die Menschen miteinander verbindet
      Grüsse ich dich Esther

  2. Beat Näf sagt:

    Was kommt? Als Franz mir zum ersten Mal von Eurem Vorhaben erzählt hat, hatten wir auch darüber gesprochen. Was kann dann bleiben? Und ist das, was bleibt auch so, wie wir es erhoffen. Bei mir war auch immer die Frage: Kann ich überhaupt hinreisen? Nun bin ich wieder bei jenem Gespräch, damals in Fribourg. Es beschäftigt mich noch immer, und auch ich denke: „noch drei Nächte“. Und wenn ich wieder staune, dass es soweit ist, so frage ich mich auch wieder: Kann man das, was ihr erlebt hat mit den Erlebnissen und Berichten früherer Reisender vergleichen (und erst recht künftiger Reisender – aber wir haben nun nur die Vergangenheit, auf die wir schauen können)? http://www.digiberichte.de (Digitized travel accounts of late medieval and early modern Europe) bietet eine stattliche Zahl von Berichten von Pilgern. Oft erzählen sie auch über die Rückreise; sie gehört gleichfalls zur Wallfahrt. Und meist hat man erst später geschrieben und publiziert. Über die Wirkungen von Pilgerrreisen im Leben nachher habe ich bisher eigentlich nie etwas lesen können. Kaum auch so viel zu emotionalen Erlebnissen wie im Blog und von guten Wünschen anderer. Nicht selten sind Berichte später überarbeitet worden, ja durch Nachkommen veröffentlicht worden, manchmal Jahrzehnte später. Die Jerusalemerfahrungen wurden nach Hause gebracht, als wertvoll erachtet, man hat sich mit ihnen beschäftigt, sie haben ein Mehr an Kultur in den Alltag gebracht. – Ob die Kombination mit dem Blog etwas ist, das ähnliche Nachwirkungen hat? Vielleicht sind aber die weiteren Begegnungen und die Pflege der Beziehungen wichtiger als alle Worte. Damit bin ich wieder einmal bei einer Frage, die mich von Anfang an beschäftigt hat: Der Umgang mit dem Wort. Zum Christentum gehört die Bibel, das Wort schlechthin, wie auch dessen ständige Interpretation und die Verbindung der Bibelworte mit den Worten der Gegenwart und der Gegenwart.

    • Christian Rutishauser sagt:

      Lieber Beat
      Herzlichen Dank für Deine Zeilen! Du rufst einen wichtigen Umgang mit der Pilgererfahrung in Erinnerung. Für mich ist es auch klar, dass weder mit der physischen Rückkehr noch mit unserem Treffen an Pfingsten 2012 „Ein Jahr danach“ das Pilgern zu Ende geht. Der Film, die Publikationen, die Vorträge, das Erzählen unter Freunden etc. Wird vieles weitertragen, verwandeln, neu sehen lassen. Ich freue mich jetzt schon auf dies Prozess und die Rezeptionsgeschichte.
      Lieben Gruss
      Christian

  3. Liebe Esther, liebe Hildegard, lieber Franz, lieber Christian,
    Natürlich erwarte ich Euch, aber ich kann nicht nach Zürich kommen, denn zum
    Uebernachten am Freitagabend habe ich in Schönbrunn kein Zimmer. Alles ist
    besetzt. So musssss ich alles auf Sonntag verschieben und ich hoffe immer noch,
    dass Ihr alle da seid, zur letzten Eröffnungsmesse. Da gehört Ihr einfach dazu.
    Und sonst, muss ich auf Euch verzichten, was wirklich nicht geht. Ein solcher
    Verzicht passt einfach nicht zur Sache. Also , hoffe ich, und hoffe ich auf Sonntag
    mit liebem Gruss für Euer Heimkommen
    Antonia

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Antonia
      An Pfingsten wir es ein „Ein Jahr danach“ geben. Zu diesen Tagen sind dann alle eingeladen und wir vier sind alle präsent. Auch gehen wir nochmals nach Einsiedeln. Hoffentlich bist Du dann mit dabei. Wenn Du Dich jetzt anmeldest, hat es sicher noch ein Zimmer 🙂
      Mit einem herzlichen Gruss
      Christian

  4. Breitenmosers sagt:

    Liebe Esther,
    tatsächlich musste ich bei deinen Zeilen „schmunzeln“! Du kommst mir vor wie eine meiner Wöchnerinnen, die kurz davor steht, nach der Geburt mit ihrem Kind und ihrem Erlebten nach Hause zu gehen. Schon viele Male habe ich in Euren Zeilen diese starken Gemeinsamkeiten gesehen. Vorallem nach der Ankunft. Und jetzt stehst du da, dein Innerstes wurde nach aussen gedreht und braucht Zeit, sich neu zu ordnen. Lass dir Zeit. Nicht umsonst ist eine Mutter 8 Wochen lang eine „Wöchnerin“! Jede, die das schon einmal erlebt hat, weiss, wovon in spreche…. ja, für mich bist du eine Art Geburt gepilgert und ich freue mich, eine deiner nachsorgenden Hebammen sein zu dürfen…………..Kuss und es dicks Dröckerli………..Esther

    • Esther Rüthemann sagt:

      Liebe Esther,
      so ein schönes Bild!!!! Ich/wir fühlen uns wirklich so. Danke für deine „Nachpflege“ und dein Dasein bei Fragen im Bezug auf „auf das Kind“
      Äs fesches Dröckerli zrogg
      EstherGotti