Weinen, weinen, weinen. Das ist Angekommen sein in Jerusalem. Weinen, weinen, weinen. Es setzt ein beim ersten Blick auf die Stadt vom Ölberg aus. Es verstummt ein wenig auf den letzten Kilometern ins Kidrontal hinunter und wieder hinauf zum Stephanstor, hinein in die Altstadt Jersualems. Dann, auf der Schwelle zur Grabeskirche sagt Franz: DAS ist unser Ziel. Und er weint und wir alle weinen hinein in die Grabes- und Auferstehungskirche. Und dann, ganz hinten, spielt jemand die Orgel. Mit diesen Klängen stürze ich vom Weinen ins Heulen, ins Schluchzen, in die tiefste Erschütterung. Wir sind angekommen. Wir durften ankommen. Wir haben es geschafft. Wir durften zusammen in Jerusalem ankommen. Später kriechen wir hinein an die kleine Stelle unter einem Altar, wo die Kreuzigungsstelle Jesu verehrt wird. Franz, Esther und ich zusammen. Wir legen das Pilgerband hin und das Herz von Manon. Weinend. Da werden wir schon gedrängt vom diensttuenden Mönch. Wir sollen vorwärts machen. Wir schauen konsterniert und gehorchen. Geben den Ort wieder frei für andere Besuchende. Später versuchen wir dem Mönch, der kaum Englisch spricht zu erklären, was wir getan haben. Steinerne Miene. Franz, sage ich, der spricht griechisch. Aber Franz hat in diesem Moment sein Griechisch vergessen. Nochmals Englisch. Und das Pilgerband zeigen wir mit allen Anliegen und Gebeten. Jetzt hellt sich das Gesicht auf. Der Mönch nimmt das Band, geht damit zur Darstellung der Frauen und dem Gekreuzigten hinter dem Altar. Überall nimmt er vom Öl der Lichter und salbt unser Pilgerband. Nicht nur symbolisch. Er salbt alles Beten, alles Bitten am Ort, wo Jesus gekreuzigt worden ist. Wir weinen. Weinen. Weinen. Unser Weihnachtsgeschenk. Wir, die windelweich geklopften Pilger, sind zusammen mit so vielen angekommen.
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Meta
Liebes Hildi Liebe Pilger
Gerade ist ein Beitrag im Radio DRS 1 von euch gekommen.
Wir finden keine Worte,aber es ist einfach unglaublich was ihr zusammen geschafft habt. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden…In Gedanken sind wir bei euch und weinen mit euch .
Ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest wünschen wir euch ganz herzlich.
Anni und Werner
Hildi,heute waren wir auserwaehlte.in der vollen kirche in blumenfeld,pater christoph maria hat einen erhebenden Weihnachtsgottesdienst mit uns gefeiert,die Sehnsucht aus vollem Herzen viele bekannte Lieder zu singen ,um dann wieder tief ergriffen zu weinen zu schluchzen, wir waren zu viert,Cecile, Elisabeth ,Werner und ich,alle mit einem Weihnachtslicht in der Hand, die Elisabeth für 10 Franken am Eingang erstanden hat.Zusammen sind wir eine halbe Wegstunde nach Hause gefahren,haben zusammen schön Znacht gegessen.Heute kam Isa mit Manon ond Zoe auf Besuch,sie haben zum ersten mal unser wirckliches Zuhause angeschaut ,Hildi wenn du dann kommst wirst du erahnen ,was ich waehrend zwei Jahren ausgehalten habe,ich bin froh,dass ich es durchgestanden habe,Halleluja euch ist heute der Heiland geboren,welcher ist Christus der Herr,tief mit dir verbunden in dieser heiligen Nacht,Deine dich immerliebende Mama
Liebe Hildegard – und die anderen PilgerInnen – danke für dieses Teilen der Erfahrung nach dem ganzen Pilgerweg. Ich war mit meinen Gefühlen ganz mitgenommen. Von Kurt Marti „Geduld und Revolte“ möchte ich euch das folgende Gedicht schenken (für mich passt es): Gnadenwirtschaft
haben
und teilen
wenig haben
austeilen
weniger haben
mehr austeilen
nichts haben
viel austeilen
in der wüste
die lustige
wirtschaft
wo das wort
zum wirte
geworden
bis alles verteilt
und alle gehabt
Ich freue mich aufs Wiedersehen, Hedwig
Liebe Hildegard,
Euer Weinen, aber auch Eure Freude, haben auf mich im fernen Deutschland
übergegriffen. Es gibt ein Spiritual, in dem heißt es: Deep river, my heart
is over Jordan. Vielleicht gießt Ihr Eure Tränen in Euren inneren Tauffluss?
Liebe Grüße
Pia
Liebe Hildegard, liebe MitpilgerInnen,
Ich war einfach nur ergriffen, tief berührt beim Lesen Eurer Berichte des Ankommens. Vielen herzlichen Dank, dass Ihr diese bewegenden Momente und Eure tiefsten und intensivsten Empfindungen mit uns (äusserlich) abwesenden teilt!
Ich hoffe doch sehr, dass Ihr in Jerusalem eine angenehme Unterkunft für die letzten Tage gefunden habt.
Mit den besten Wünschen an jede und jeden von Euch grüsst Euch herzlichst,
Marie-Therese
Wie wunderschön, die Berichte eurer Ankuft zu lesen!!! die allerherzlichsten Grüsse ins Heilige Land,
Raphaela
Liebe Hildi, liebe MitpilgerInnen,
ihr seid angekommen, feiert Weihnachten 2011 in Bethlehem, so nah und doch so fern.
Lieben Dank für all die eindrücklichen Berichte der letzten 7 Monate, die wir ungeduldig erwarteten. Ihr habt uns reich beschenkt, ihr habt viel in
Bewegung gebracht.Wir wünschen euch reiche und behütete Tage im Heiligen Land und eine gute Heimkehr.Möge euer Unterwegs – Sein die
Friedensbewegung einige Schritte weiter bringen. Die Erfahrungen, die ihr
in den verschiedenen Ländern gemacht habt, werden eure Lebenswege
prägen, unvergesslich bleiben. Ihr kehrt reich beschenkt nach Hause, die
Bibeltexte werden farbiger und tiefer.
In herzlicher Verbundenheit Lena und Franz
Meine liebe grosse Schwester Hildi
Ach bin ich stolz auf dich, du hast es tatsächlich und wirklich geschafft!
Du bist zu Fuss nach Jerusalem gepilgert.
Zu Fuss. Alles zu Fuss. Alles alles alles ZU FUSS, bis nach Jerusalem!!!
Welch eine grosse Freude, welch eine riesige Erfahrung für dich und euch alle!
Nochmals ganz herzliche Gratulation, geniess die verbleibenden Tage in Jerusalem!
Eine dicke Umarmung, deine Helen
Meine liebe Schwester, danke für diesen warmen, wunderschönen Empfang. Bis bald, dich ersehnend Hildi
Liebe Hildegard liebe Pilger
Wie sprichst du mir mit Deinem Kommentar „weinen-weinen-weinen“ aus dem Herzen. Ich versuche es nachzufühlen und finde diese Emotionen so echt und schön.
Ich wünsche Euch einen guten Abschluss und freue mich aufs Wiedersehen am 8.1.
roland
Lieber Roland, wir werden am 6. Januar um 20 Uhr am HB Zürich eintreffen. Herzlich dir verbunden Hildegard
Liebe Hildegard, liebe Pilger,
Euer Ankommen hat uns tief berührt. Weinen vor unbeschreiblicher Freude,
wir weinten mit und dankten in der Vesper von Hautrive und bewundern die Krippen aus Mönchshand gebastelt. Eure Füsse haben gebetet in so vielen Gefahren und so „die Krippe“ erduldet: Gesegnete Weihnachtszeit im „Haus des Brotes“ und die Geburtsstunde in der Kapelle vom Baby Hospital – nahe an Geburtstelle. Heute wurden die Unschuldigen bereits ermordet in Betlehem. Gute Friedensbegegnung und ein gutes Neujahr in Jerusalem!
Kommt alle wohlbehalten nach Hause. Gott sei Dank! Ljudmila Schmid