Aufrichtigen Dialog mit dem Islam suchen

Die Regensburgerrede im Jahr 2006 von Papst Benedikt führte zu Verstimmung unter isalamischen Gelehrten. In mehreren islamischen Ländern kritisierte man, der Papst würde den Islam als ins sich gewaltbereit einstufen. Aus dem Protest hat der Vatikan rasch gelernt und ein Dialogforum mit Muslimen geschaffen, das sich in der vergangenen Woche hier in Jordanien zum zweiten Mal traf. Einige meiner Jesuitenmitbrüder haben daran teilgenommen, denn der Orden will den Dialog weltweit fördern. Das Lassalle-Haus und unser Pilgerprojekt sind nur weitere Mosaiksteine in diesem Engagement. Ebenso ist das Kloster Mar Musa in Syrien einzuordnen, das wir auf unserem Weg besucht und von dem ich berichtet habe. (168. Tag) Nun erreicht uns hier in Amman die Nachricht, dass sein Gründer und Leiter Pater Paolo Dall’Oglio SJ vom Assad-Regime ausgewiesen wird. Dies ist nur ein weiterer Schritt in der Unterdrückung des Klosters, denn bereits seit zwei Jahren durften da keine islamisch-christlichen Dialogveranstaltungen mehr abgehalten werden. Zum gegenwärtigen Konflikt hat sich Pater Dall’Oglio mit Aussagen zur Demokratie, mit Aufruf zu Versöhnung und mit Fastenwochen geäussert. Der Ausgewiesene hat nun apelliert, er möge in Syrien bleiben dürfen, um das Kloster weiterhin zu leiten und würde auf jede politische oder kulturelle Äusserung verzichten. Noch ist nicht klar, ob das Regime darauf eingehen wird.

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4 Kommentare zu Aufrichtigen Dialog mit dem Islam suchen

  1. Hedwig Jöhl sagt:

    Lieber Christian, dass Gründer und Leiter Pater Paolo Dall’Oglio SJ vom Assad-Regime ausgewiesen wird, hat mich betroffen gemacht, denn ich hatte mir die wunderschönen Bilder dieses Bergklosters angeschaut und den damaligen Bericht gelesen. Hoffen und beten wir noch, dass seine Appellation fruchtet!
    Sehr verbunden durch die täglichen Nachrichten grüsse ich das ganze Pilger-Quartet, besonders jene, die nun kreativ die Fotos ordnen. Hedwig

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Hedwig
      ja, einer solchen Behandlung ist man ohnmächtig ausgeliefert. Sie ertragen, ohne hart zu werden und dialogfähig zu bleiben, ist eine grosse Kunst. Es ist auch eine Frucht des Heiligen Geistes.
      In Verbundenheit
      Christian

  2. Gerhard Mähr sagt:

    Lieber Christian!
    Wie schwierig ist es, in solchen Situationen wie Syrien das Richtige zu tun. Wieviel an Gewalt und Druck sind die Menschen, sind deine Mitbrüder dort ausgesetzt!
    Danke für diese Nachrichten, die mich – uns Christen – im Westen zu einem klaren und entschiedenen Zeugnis für Jesus Christus ermutigen!

    Mit herzlichem Gruß an euch Pilger
    Gerhard

    • Christian Rutishauser sagt:

      Lieber Gerhard
      Ich denke mir auch des öftern, dass wir Christen in unserer Gesellschaft oft verwöhnt und daher wehleidig sind. Ich bin froh, dass es uns besser geht, doch nur mit geistiger Wachheit werden wir die Kraft des Christeins wieder entdecken.
      Mit adventlichem Gruss
      Christian