Bhüet di Gott

Wir würden staunen, wenn bei uns in der Schweiz auf jedem zweiten Lastwagen, auf der Frontscheibe in grossen Lettern stehen würde: Bhüet di Gott. Und auf den Postautos stünde in Schnörkelschrift: Gottes Segen euch. Vielleicht käme es uns auch komisch vor, wenn bei so Kleintransporter hinten und vorne schön geschrieben steht: Ehre sei dem dreifaltigen Gott.
Wir würden wahrscheinlich auch zweimal hinschauen, wenn an einem PW auf der Scheibe ein Kreuz kleben würde oder noch viel eigenartiger, wenn dieses Kreuz an der Karosserie, hinter dem rechten Hinterrad hängen würde.
Tja, aber so ist das hier in der Türkei. Fast jeden Lastwagen ziert ein solches Wort auf Klebefolie oder gesprayt, auf der Front- oder Heckscheibe, oben auf dem Laster oder auf allen Seiten eines: Maşaallah (Ehre sei Gott) – Allah korusun (Gottes Segen) – Allah Emanet (Gott ist meine Sicherheit) – Hamd Allah (Gottes Lob) – Bismillahirrahmanirrahim (im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen) – Tanrım Tanrım (Oh Gott oh Gott) – Allah Kuvret – (Gottes Kraft) und oder es hängt und klebt das Auge Gottes irgendwo .

Gott segne dich

Für mich ist es ein eindrückliches und schönes Zeichen. Geht es doch darum, die Arbeit, das Tun und die eigene Zeit unter den Schutz Gottes zu stellen und um ein gelingendes Tagewerk und um ein unfallfreies Fahren zu bitten.
Auch wir vier stehen am Morgen zusammen, beten, hören einen Bibeltext und bitten für uns und die Menschen um den Segen und den Schutz Gottes. Es wäre doch schön, würden wir hie und da dieses Bhüet di Gott lesen und glauben.

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4 Kommentare zu Bhüet di Gott

  1. Marie-Therese sagt:

    Liebe Esther,
    Was Du beschreibst berührt mich auch. Ich hab sowas ähnliches vor 28 Jahren in einem kleinen Indianerdorf am Lago de Atatitlan in Guatemala: Ueberall stand geschrieben: Deo te amo, Deo es amor, etc, auf Kissen, Mauern, die Bäckereien hiessen: „Corazon de Jesu“ (Herz-Jesu). Diese Erinnerung an Gottes Liebe war allgegenwärtig, und es hat mir gut getan!
    Ich weiss nicht, wie es heute ist. Auch in anderen Ländern hab ich erlebt, dass der Glaube eine wichtige Rolle im Alltag spielt, z.B. auf Sumatra (Indonesien), in Burma aber auch in Irland, oft wurde ich nach einem Gespräch mit Einheimischen verabschiedet mit dem Wunsch: „God save you“. In Fribourg sieht man immerhin immer wieder neben schreienden Reklamen Bibelstellen en français. Ich frag mich aber, wieviele (oder wiewenige?) Menschen sie wahrnehmen.
    Dir und Deinen MitpilgerInnen wünsche ich auch ein herzliches „Bhüet Euch Gott“ und ein gesegnetes Weiterpilgern!
    Herzliche Grüsse, Marie-Therese

    • Esther Rüthemann sagt:

      Liebe Marie-Therese,
      ich glaube schon, dass es für viele wohltuend wäre, öfters erinnert zu werden: Gott beschützt dich und hat dich lieb. So platt das tönen mag, so wahr ist es, glaube ich.
      Herzlichst Esther

  2. Suzanne Nicolet sagt:

    Liebe Esther, Hildegard und Mitpilger
    Erinnerungen an einen engen, vor einem Jahr verstorbenen Freund tauchen auf. Ich vermisse sein „Bhüet di Gott“ am Ende unserer langen Telefongespräche und ich freue mich, dass ihr diesen Worten alltäglich begegnet. Hildegard, deine Zeilen zum Himmel – wunderschön, danke!
    Euch vieren weiterhin schöne Begegnungen, ich bin oft mit euch mit meinen Gedanken.
    Suzanne

    • Esther Rüthemann sagt:

      Liebe Suzanne,
      traurig und schön gleichzeitig, so über alles hinaus verbunden zu sein, über Worte, gesprochen in Liebe und Freundschaft.
      Liebe Grüße Esther