Bereits der Morgen schenkte heute eine besondere Klarheit und Weitsicht. Im milden Sonnenlicht sahen wir in der Ferne des Nordens nochmals das Taurusgebirge, das wir durchquert hatten. Unser Weg ging nach Osten weiter durch die Ebene auf eine Hügelkette zu, an deren Abhänge sich gepflegte Felder und Haine schmiegten. Durch ein kleines Tal kamen wir auf eine erste Anhöhe; vor uns lag ein schmuckes Dorf über einem weitern langgestreckten Hügelrücken. Am Horizont wurde im Osten zugleich ein neuer Gebirgszug sichtbar, der sich wie ein Riegel vor uns erhob. In zwei kleinen Dorfläden von Sarımazı, die nur spärlich ausgestattet waren, kauften wir ein Picknick und assen auf der Strasse, wo zwei Bänke unter Weinlauben standen. Danach ging es im Dorf noch einige hundert Meter bis zur Krete und dann der Blick: Vor uns das Mittelmeer in herrlichem Blau, eine handvoll Tankschiffe tragend; davor die Felder, tief grüne Plantagen und aufgeforstete Abhänge; hinter dem Golf von Iskenderun die Berge mit ihren Mittagswolken. Auf unserem Weg hinab zum Meer, der in der Ebene in den grossen Bogen einmündete, der diese nordöstlichste Ecke des Mittelmeers beschliesst, überkam mich ein Gefühl innigster Freude und Dankbarkeit. Nach fast fünf Monaten Weg immer weiter in den Osten haben wir die Levante erreicht! Wir begannen gegen Abend langsam gegen Süden zu drehen. Wie oft bin ich nach Israel geflogen und nach den langen Flugstunden über dem Mittelmeer kam im Osten endlich die Küste der Levante; man landete gleich in Tel Aviv. Nun als Fusspilger geht es um diese Ecke des Mittelmeers und dann vor allem nach Süden.
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Meta
Lieber Christian
Wirklich beeindruckend, wie weit ihr schon auf eurer Pilgerschaft gelangt seid. Chapeau!
Als jemand, der eine Prüfung in Navigation abgelegt hat, weise ich darauf hin, dass die Kompassnadel immer noch zum magnetischen Nordpol zeigt, sich jedoch eure Pilgerwegrichtung nach Süden gewendet hat.
Schon seid ihr im Levante! Ich freue mich auf die Schlussetappte mit euch.
Vorerst möchte ich unsere Exerzitien im Alltag, die Heidi und ich im November durchführen, euch ans Herz legen. Möge unser gemeinsame spiritelle Weg allen mehr Vertrauen, Hoffnung und Liebe (ignatianisch „Trost“) schenken und mehr soziale Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (ignatianisch „Frucht“) bringen im Bewusstsein von Jes 44, 6b und Offb 1,4.
Shalom – Salaam für euren weiteren Weg nach Jerusalem!
Liebe Grüsse an alle – Helen
Liebe Helen
Selbstverständlich, die Nadel bleibt gleich!
Ja, wir werden mit Euch besonders verbunden sein, so wie auch mit den grossen Exerzitien im Alltag, die immer mal wieder ganz Explizit unsere Aufmerksamkeit geniessen. Frucht bringen!
Mit einem lieben Gruss
Christian
Ihr vier Lieben
Vielen Dank für das Mittragen der Firmgruppe mit Remo heute. Es tut einfach gut, zu wissen, dass wir nicht alleine für alles verantwortlich sind. Wir (Eltern) tun unser mögliches und dann, ja dann, müssen wir unsere Kinder loslassen und ihren Weg gehen lassen. Dabei auf Gott und auf andere Menschen vertrauen zu können tut einfach gut.
Herzlich Barbara
Liebe Barbara
Du und Bruno sind mir gestern besonders nahe gewesen. Als Eltern aber auch als Lehrer habt Ihr für junge Menschen grosse Verantwortung und prägt ganze Biographien. Davor habe ich immer grosse Achtung.
Euch beiden einen lieben Gruss
Christian
Liebe Jerusalem-Pilger – die Ihr dem Ziel nun schon recht nahe seid – , wie schön, Euch so voll innerer Freude und mit den wunderbarsten Ausblicken bei herrlichstem Wetter zu erleben! Es ist ein guter Anfang für die letzte(n)
Etappe(n).
Herzlichst
Ute
Liebe Ute
Ja, ich würde von Etappen im Plural sprechen: Syrien, gemeinsam mit allen, die aus der Schweiz kommen, von Jordanien nach Jerusalem und schliesslich die Woche in Jerusalem selbst. Drei besondere Zeiten, auf die ich mich freue.
Mit einem lieben Gruss und wieder einen guten Start in die neue Woche, Christian