An die Sonne

Nun bist du wieder da, in deiner alten Strenge,
vor deinem Angesicht kann alles nur verglüh’n.
Bedenke! Auch in Zeiten deiner Milde
war ich von Herzen dir nur zugetan.

Noch zieh‘ ich in den Osten, woher du täglich kommst,
und in den Süden, wo du zu Hause bist und wohnst.
Bedenke! Ich komme aus dem Norden,
es ist die Sehnsucht, die mich treibt.

Erfülle mir, ich bitte, meinen Wunsch,
wenn auch anders als ich mir gedacht.
Ich weiss, mein Inneres muss brennen,
nur gereinigt steht der Mensch vor Gott.
Ich muss durch dich hindurch,
muss Feuer werden, wie ein Ball.
Dann kreise ich um IHN
in Ewigkeit,
im All.

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10 Kommentare zu An die Sonne

  1. Ute sagt:

    Lieber Christian,
    klar, nur im Zusammentreffen mit dem göttlichen Sein verstehe ich das Entstehen von „echten Überzeugungen“. Meist rede ich nicht so deutlich darüber, da ich voraussetzte, dass Ihr das selber wisst. Und so ist es ja auch. Die Idee mit einem einheimischen Führer ist nicht schlecht.
    Könntet Ihr nicht zusätzlich noch zu einem amtlichen Dokument kommen, das Euere Harmlosigkeit prüft und bescheinigt und Euch sozusagen als anerkannte Pilger zum Durchqueren des Landes berechtigt? Das ist natürlich nicht der Schutz, den Ihr braucht, aber es würde vielleicht manche Kontrolle erleichtern (auch den Kontrolleuren).
    Und ausserdem: was ist mit Eueren Schutzengeln? Wurden die auch schon auf den Plan gerufen?
    Ich bin so sicher, dass Ihr es richtig macht und grüsse Euch herzlich
    Ute

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Ute
      Danke für die Zeilen. Auch die Schutzengel sind mobilisiert!
      Mit einem lieben Gruss
      Christian

  2. Lieber Christian,
    Du weisst ja, wir beten, wir vertrauen und wir hoffen. Und nun meine Frage: Werdet Ihr in Syrien als einfache Pilger anerkannt? Oder werdet Ihr als machtvolle Journalisten wie eine Provocation gesehen? Wenn ihr als Journalisten identifiert werdet, dann finde ich die Situation gefährlich, dann glaube ich, dass ein Zurücktreten und ein Hinausschieben sicher auch ein Weg ist und sicher auch ein guter Weg ist. Was meinst Du Christian? Ich bin ganz fest mit Dir verbunden und hoffe für Esther,Franz, Hildi und Dir Christian den heiligen Geist.
    Ganz herzlich
    Antonia

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Antonia
      Journalisten werden nicht ins Land gelassen, auch niemand der den Staat Israel besucht. Wir gehen wandernd durch das Land nach Jordanien.
      Mit liebem Gruss
      Christian

  3. Rita Wartmann sagt:

    Lieber Christian, liebe Pilger
    Täglich vor dem Einschlafen lese ich im Dunkeln auf meinem iPhone Euren Blog und begleite Euch und Ihr begleitet und bewegt mich tief durch Eure Berichte. Zu Deinen heutigen Worten lieber Christian möchte ich mit Rumi antworten: “Nicht mehr als drei Worte. Mein ganzes Leben beruht auf diesen drei Worten: Ich war unreif, reifte und verbrannte …”.
    Herzlichst
    Rita vom Wasserschloss

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Rita
      Einen der schönsten Kommentare, den Du da schreibst. Vielen lieben Dank!
      Christian

  4. gertrud Kümin sagt:

    Lieber Christian
    von herzen wünsche ich Dir, dass Du die Erfahrungen machen darfst, die Du Dir im Innersten ersehnst

    Gertrud

    • Daniela sagt:

      Lieber Christian,
      danke für dieses Gedicht; ich werde es mitnehmen in meine ‚Höhle‘. Alles Liebe und eine gute ignatianisch fundierte Entscheidung im Blick auf Syrien. Ich bete für Euch. Eure Daniela

      • Christian Rutishauser sagt:

        Liebe Daniela
        In der „Höhle“ kann man die Sonne besonders gebrauchen.
        Herzlich verbunden,
        Christian

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Gertrud
      Danke, ein wenig brennt es 🙂
      Mit liebem Gruss
      Christian