Wenn nicht Jerusalem, sondern die Schweiz bewegt

Ein wunderbarer sonnig-warmer Sonntag im Taurusgebirge. Äusserlich war unser Pilgertag wie eine schöne Bergwanderung in den Alpen. Innerlich bin ich mit meinen Gedanken immer wieder in der Politik gewesen, vor allem in der Schweizer Politik, da Wahlsonntag war. Natürlich habe ich als Pilger den Wahlkampf seit dem Sommer nur ganz am Rande mitverfolgt. Doch Stellungnahmen einiger Politiker machten mich nachdenklich. Wo sind die Politiker, die sich nicht nur für bestimmte Interessen, nicht nur als Sprecher bestimmter Kreise und nicht nur für die eigene Karriere einsetzen, sondern ganz klassisch und staatsmännisch für das Gemeinwohl? Haben sie den ganzen Menschen und alle Menschen im Land wohlwollend im Blick, auch die Kinder, die Kranken, die Aussenseiter, die Künstler, die Fremden, die Hochbegabten….? Beim Gehen kam mir heute Morgen folgende Metapher in den Sinn: Ein Politiker muss „Hausfrau für die Gesellschaft“ sein wollen. Der Ausdruck gefiel mir, weil er einerseits die Arbeit der Hausfrau, als Bild nehmend, aufwertet und andrerseits den Politiker in seine Pflicht ruft, für die kleinen und grossen Belange einer Gesellschaft dazusein. Für gute Wahlentscheide – was immer sie auch sind – , für ehrliche und weise Worte der Politiker nach den Wahlresultaten und für Journalisten, die verantwortungsvoll Bericht erstatten, sind wir heute auch gegangen. Im Gottesdienst, den wir jeden Sonntag feiern und zu dem wir heute ganz spontan am Strassenrand auch Giri, den Pilger aus Holland, einladen konnten, sind unsere Anliegen auch als Fürbitten eingeflossen. Von den Wahlresultaten werde ich erst morgen hören, denn die Nachrichten hier sind heute abend ganz vom Erdbeben in der Osttürkei bestimmt. Auch das eine Gegend, wo es weniger Armeegewalt, sondern vielmehr gerechte Politik gegenüber einer Minderheit brauchen würde.

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4 Kommentare zu Wenn nicht Jerusalem, sondern die Schweiz bewegt

  1. Rahel Walker sagt:

    Es grüssen Dich herzlich drei Pilger im Geiste, die sich im Lassalle-Haus versammelt haben: Eddy, Flurina und Rahel. Flurina kann schon lesen und übt die Tagzeitengebete, vielleicht kannst Du mal mit ihr eine Laudes beten. Wir haben fest an Dich gedacht und vermissen Dich etwas.
    Auch wir sind mit Jesus unterwegs, also JesuitInnen

    • Christian Rutishauser sagt:

      Ihr lieben Drei
      Einen herzlichen Gruss aus Tarsus, wo wir heute Abend angekommen sind. Paulus grüsst mit!
      Christian

  2. Summermatter Schmid Charlotte sagt:

    Vielen Dank für die gesellschaftspolitische betende Unterstützung zum Wahlsonntag.- Den vier Jerusalempilger graruliere ich herzlich zu den 3000 km
    und wieder ein gutes Gehen.
    Charlotte

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Charlotte
      Ich kann mein irdisches Heimatland doch nicht vergessen!
      Mit einem lieben Gruss
      Christian