Bei Ördeks

Die Sonne verliert an Kraft. Wir auch. Aber da ist das Dorf, das verheissene. Zimmer yok, Otel yok, sagen Ziegenhirt und andere Gefragte. Also steuern wir den Dorfplatz an und halten Ausschau nach einem Bus, der uns nach Tarsus bringt. Otobüs var. In 10 Minuten. Super. Ein paar Einheimische stellen Stühle für uns auf. Sitzen sollen wir zum Warten. Tamam, ok. Wir plaudern, was so geht. Deutsch, ja deutsch könnten wir besser. Da wird ein Telefon gezückt und nach wenigen Sätzen Franz ans Ohr gehalten. Hier ist Franz Mali, guten Tag. Auf der andern Seite perfektes Hochdeutsch. Ein paar Sätze hin und her und das Telefon geht wieder zum Anrufer. Der beginnt zu strahlen. Es klappt. Wir können zu fünft (Giri ist untetdessen auch zu uns gestossen) bei Familie Ördek übernachten. Was? Unglaublich! Und schon eilt der Anrufer sein Auto holen und fährt uns zu Ördeks, die uns wie längst Bekannte mit grösster Selbstverständlichkeit bei sich aufnehmem. Es gibt Nescafé, dann Tee. Gülden kocht, respektive backt draussen auf einem lustigen Feuerchen Abendessen.

Gülden backt Çörek

Das reicht einfach so für alle. 5 mehr oder weniger spielt keine Rolle hier. Unglaublich, einmal mehr, unglaublich schön. Diesmal klappt es auch mit der Unterhaltung, weil Nesli, die Tochter, seit dem 6. Lebensjahr in Deutschland lebt. Ihr können wir unsere yok-Geschichte und viel Anderes erzählen. Sie übersetzt für alle. Herrlich, wie wir alle zusammen lachen können. Das Tüpfchen auf dem i: wir bekommen alle ein Bett. Liebe Ördeks, liebe Ünals ganz herzlich DANKE!

pure Gastfreundschaft

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10 Kommentare zu Bei Ördeks

  1. Helen sagt:

    So eine Freude zu hören, was euch da immer wieder an Gastfreundschaft gezeigt wird!
    Peter und ich sind aus Paris zurück, wo wir bei Freunden an zwei Abenden zu Gast sein konnten, einfach herrlich war das sie wiederzusehen und uns auszutauschen. Wir wurden fürstlich bekocht, und haben erfahren dass sogar die Kinder in Paris in der Schule ein 4 Gang Menue essen: Vorspeise, Haupspeise, KÄSE, Dessert!!! Lustig die Franzosen! Anyway.
    Natürlich hab ich von eurem Pilgerprojekt erzählt und siehe da: Sie wohnen gleich neben der Kirche, Eglise Saint Clotilde, und der Pfarrer von da sei damals als Student von Paris nach Jerusalem gepilgert. Allein, in ca. 8 Monaten. So klein ist die Welt!!!

    Ganz liebe Grüsse aus der Schweiz,
    Helen

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe Helen, schön dich so zufrieden wieder zu hören. Von diesem Pfarrer hätten wir gern die Adresse, wenn es möglich ist. Wir machen einen freien Tag in Tarsus, sind beinahe am Mittel-
      meer. Es ist wieder warm! Herzlichsten Gruss Hildi

  2. Marie-Therese sagt:

    Liebe Hildegard, liebe MitpilgerInnen,
    Auch ich freue mich sehr, zu lesen, wie Ihr immer wieder begleitet und unterstützt werdet und so viel überwältigende Gastfreundschaft erleben dürft! Es erinnert mich auch an eigene Reiseerlebnisse (immer alleinreisend), wo ich auch immer wieder berührende und überwältigende Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erleben durfte, und zwar sowohl in skandinavischen Ländern, England, aber auch in Brasilien, Mexiko, Indonesien, Thailand, etc, nachdem ich daheim jeweils die wildesten 3.-Hand Horrorstories serviert bekam. Eure Erlebnisse zeigen auch, wieviel Liebe und Güte in Menschen sein kann und zwar überall auf der Welt, was auch immer wieder Mut macht!
    Ich wünsche Euch noch weiterhin so wundervolle Erfahrungen und allgemein ein frohes und gesegnetes Weiterpilgern trotz gelegentlichen „Weh-Wehchen“ und sonstigen Beschwerden!
    Herzlichst, Marie-Therese

    • Hildegard Aepli sagt:

      Ja, danke marie-therese für deine unterstützenden Gedanken, herzlichen Gruss aus Tarsus von Paulus…
      Hildegard

  3. Thomas sagt:

    Hellou wackere MarschiererInnen
    Endlich kann ich wieder euren Blog lesen. Ich war die letzte Woche auf „Pilgerfahrt“ der ganz speziellen Art: Kreuzfahrt….. Ha. Daniela und ich haben unsere Hochzeitsreise nachgeholt und wieder ein neues Heiratsversprechen gegeben. Auf drei Jahre. Eine Zeitspanne, wie mir scheint, die für menschliche Wesen bewältigbar sein könnte. Dafür: ich bleibe bei dir, komme was wolle. Aber dies wollte ich gar nicht erzählen.
    Auf diesem Riesenpott nämlich, da wo der Massenkommerz König ist, ist Internet so teuer, dass ich auf Blog lesen verzichtet habe. Nun, da unsere lieben Jungs schlafen, war das erste…. Euer Blog nachlesen…
    Ich könnte jetzt ganz viele erheiternde Geschichten schreiben… Um euer Durchhalten zu unterstützen. Wichti scheinen mir 2 Dinge zu sein. Tunesien wählt heute zum ersten Mal. In Tunis war dieser Aufbruch spürbar. Die wenigen Menschen, mit denen wir kontakten konnten, sprachen von Revolution. Mit einem strahlen im Gesicht. Ich denke mit diesen Menschen und vielleicht könnt ihr sie in eure Gebete einbeziehen. Ihr habt im Moment ein dichtes Netz Spiritualität aufgebaut, und die TunesierInnen können gute Gedanken für besonnene Köpfe gebrauchen.
    Ein Derwischlehrer hat mal gesagt, Derwischmönche stehen mit einem Bein im Allrag, mit dem anderen in der Spiritualität. Dies auf dem Schiff zu praktizieren hat mich diese Woche gut überstehen lassen. Der Alltag war relativ einfach, manfrau braucht ja nichts wiklich zu zun… Luxus sich leisten und geniessen. Und äbä, das andere Bein: Aufmerksamkeit meiner lieben Frau gegenüber, Freundlichkeit und Wertschätzung für die Angestellten, der Genuss der Ausführungen einer hinreissend humorvollen Reiseleiterin in Neapel, bei der Schlacht am Buffett massvoll zu bleiben, nicht nur der Pfunde wegen. Wir konnten den inneren Scheinwerfer auf Nischen und Kleinigkeiten und kurze herzliche Begegnungen lenken. Das hat meine Seele vor einem Schaden nehmen bewahrt. Ich war Batteriehuhn, Massentourist und Ressourcenverschwender. Ich war zufrieden, zuvorkommend und bin bei mir geblieben. Alles miteinander. Linkes Bein, rechtes Bein, Schritt für Schritt. Wie auf dem Jakobsweg letzten Sommer.
    Ich bin mit euch, verbunden, und Christian, deine Antwort auf meinen mit dabei sein Wunsch hat mich sehr gefreut. Wenn es irgendwie möglich sein sollte, werden wir uns vor Weihnachten sehen… Der Wunsch und das Verlangen ist da…..

    PS) hmmmm… Ihr macht ja eigentlich auch eine !!Kreuz!! -Fahrt .. Smile

    • Christian Rutishauser sagt:

      Hallo Thomas
      Besser Ihr auf Kreuzfahrt als wir auf Kreuzzug :-)!
      Ich gestehe, dass ich sehr gerne mal auf eine Kreuzfahrt ginge, einfach weil ich das Meer mag. Doch der Massentourismus hält mich ab. Ich müsste mir die Schiffspassagiere selbst zusammenstellen können. Da dies aber wohl kaum geht, habe ich schon davon geträumt, mit einem Frachtschiff mal mitzufahren. Doch es bleibt wohl bis auf weiteres ein Traum.
      Lieben Gruss, Christian

  4. Annelise und Leo Rüthemann sagt:

    Liebe Pilger, ich freue mich riesig für euch alle, dass ihr immer wieder so liebe Leute kennen lernt. Wie machen die das bloss, dass einfach 4 Better bereit sind, Gäste aufzunehmen. Aber super für euch. Ich wünsche weiterhin gute Pilgerschritte und Gottes schützende Hand über euch.
    Liebe Grüsse von
    Annelise und Leo

    • Hildegard Aepli sagt:

      Ja Anneliese, hättest du keine 5 Schlafplätze für uns Pilger? Sofa ginge und Matratzen auf dem Boden. Wir haben ja Schlafsäcke dabei. Lieben Gruss Hildegard

  5. LausA sagt:

    Es macht mich froh, ruhig, wenn ich abends euch in Obhut, unter Dach weiss. Es freut mich, dass Giri auch wieder zu euch gestossen ist. Ich glaube, ich mag ihn auch. Hat mir fast ein bisschen leid getan, ihn wieder allein auf seinem Pilgerweg zu wissen. ich habe mir grad vorgestellt, welche Freude es wäre, kämen da einfach Pilger vorbei, Betten sind genug vorhanden, der Tisch ist gross und bestimmt würden wir lustvoll eine grosse Pfanne Spaghetti kochen, Sauce dazu, Käse, einen Salat im voraus. Alles wäre vorhanden. Ihr könntet kommen… – Waschmaschine und Tumbler nähmen eure verschwitzen Kleider auf, die Dusche würde den Staub des Weges abspülen! und last but not least: eine Flasche Wein wäre auch noch vorhanden. Frisches Quellwasser aus Amden dazu. Wir sind bereit, die Arme weit geöffnet!

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe Lausa, giri ist die ganze letzte woche immer mal wieder bei und mit uns gewesen. Jetzt versucht er ein schiff nach haifa zu finden und ist dann in einer woche in jerusalem.
      Dass wir bei dir und euch auch ganz unkompliziert unterkommen könnten, daran gibt es für mich keinen zweifel. Das zu wissen ist einfach schön. Einen herzlichen gruss hildi