heute hier und morgen dort

Ja, so ist das beim Pilgern. Wir wissen wohl, dank unserem Stern, wo wir hin gehen, aber ob es dort eine Unterkunft gibt, wissen wir meist nicht. Heute konnten wir beruhigt pilgern, denn schon ganz früh erfuhren wir, es gibt ein Hotel, dort wo wir hin wollen.
Gestern war das GAAAANZ anders. Unsere erste Info war: es gibt ein Öğretmen Evi, ein Lehrerhaus – super, Freude herrscht. Die zweite, von einem Bewohner von besagtem Ismil, yok (es hat nichts) – Enttäuschung. Tja, wir werden sehen und laufen weiter, freunden uns mit dem Gedanken an, dass wir autustoppen und dann anderntags wieder zurück fahren müssen. Kurz vor dem Ort sprechen wir Strassenarbeiter an und fragen nach einem Zimmer. Nein, es gibt nichts – Enttäuschung II. Doch, fragt nach Mustafa Kahraman, den Namen schreibt er Franz auf einen Zettel. Aber der ist schon gestorben, ruft ein anderer, also schreibt er den Namen des Sohnes dazu, Ibrahim. Fragt einfach im Dorf – Hoffnung. Wir bedanken uns und tun, wie uns geheissen. In der Çaystube fragen wir mit dem Zettel in der Hand und schon sind wir wieder mitten im Geschehen. Wir sollen uns setzen und Tee trinken, es wir erzählt und erklärt und telefoniert.

spezieller Schlafplatz

Wir verstehen nicht viel, haben aber im Laufe unseres Türkeiaufenthaltes schon gelernt, dass jetzt alles gut kommt.
So war es, nach ein paar Minuten kommt Ibrahim auf seinem Töff daher, lädt uns zu einrm weitern Tee ein, nimmt uns mit zu sich und richtet uns den „Empfangsraum“ seiner Mutter her: Teppich am Boden, Kissen und vier Maträtzli – alles tiptop. Auf die Frage, ob es eine Lokante gäbe, bekommen wir zur Antwort, dass seine Frau für uns kocht.

Ibrahim, Fatmanur, Ibrahim und versteckt ...

Nachdem wir uns in der öffentlichen Toilette gewaschen haben, serviert uns der Vater mit den Kindern ein fürstliches Abendessen und natürlich fehlt auch der Tee nicht – Dankbarkeit.
Zahlen durften wir nicht – so ist das mit der Gastfreundschaft. Einfach grandios was wir erleben!!!

mmhhh einfach nur fein!

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7 Kommentare zu heute hier und morgen dort

  1. Vorburger Marian sagt:

    liebe Esther, endlich schaffe auch ich es mal in euren Blogg zu gehen und siehe da: was du beschreibst, ist genau das was ich und Wisy während unserer 6 monatigen Hochzeitsreise im osten vor 33 Jahren erlebt haben: Gastfreundschaft, die uns immer wieder bewegt hat, Begegnungen mit Menschen, die bereit waren uns in ihre Kultur, Rituale, gesellschaftlichen und politischen Reflexionen einzuführen: eine unglaubliche Bereicherung für unser damals noch junges Leben. Ich habe mich sehr gefreut dich so gut erhalten und fröhlich auf dem Bild zu sehen!!
    Herzlichen dank auch für deine Karte aus Sofia. Wir staunen, wieviele Kilometer eure Schuhe schon abgelaufen haben…
    Bliib gsund und voller Zueversicht
    herzlich Marian und Wisy

    • Esther Ruethemann sagt:

      Hey Hallo Marian,
      willkommen im Netz 🙂 ich freue much schon auf eine Erzählrunde mit euch über unser gemeinsames Erleben. Es ist einfach umwerfend!!!
      Herzlichst Esther

  2. Barbara sagt:

    Liebe Esther!
    Du bist ja zu beneiden in solch einem schönen Zimmer zu schlafen – die Träume müssen süss gewesen sein. Was für eine tolle Farbe!
    …und von der Gastfreundschaft „schneiden wir uns eine Scheibe“ ab, ist wirklich toll die Menschen so zu erleben.
    Wünsche Euch weiterhin einen wunderbaren Weg und liebe Leute.
    Sei umarmt
    BARBARA

    • Esther Ruethemann sagt:

      Waaas so früh bist du schon am Compi? Gäll, das Zimmer ist der Hammer, aber geschlafen haben wir Mücke und Ganferduft sei Dank, nicht so viel. Aber schön wars trotzdem 🙂
      Herzlichst Esther

  3. Barbara Jäger sagt:

    Oh Hildi, deine Haare sind gewachsen! Schön dich, euch zu sehen. Liebe Grüsse an alle.
    Barbara

  4. Fran sagt:

    Meine Lieben
    Schlaft gut diese Nacht und alle weiteren natürlich auch.
    Lieber Gruss aus dem nächtlichen Zürich, Fran