Von geistlichen Wegen

Der Weg stets in der Nähe der Hauptstrasse doch durch die fast dorflose Ebene gab mir heute die Gelegenheit, den reichen Tag von gestern nachklingen zu lassen. Vor allem die Frage nach dem inneren Weg, wie wir ihn in den Exerzitien und Kontemplation oder aus den Religionen Asiens kennen, haben Esther und ich im Gesprach mit dem verglichen, was wir nun vom Sufismus in der Mevlanatradition gehört haben. Die inneren Prozesse sind oft ähnlich, weil dabei die menschliche Psyche umgeformt wird. Das Drehen in der Rumi-Tradition ist sicher eine einmalige Methode; andere spirituelle Wege arbeiten mit Sitzen, fast alle mit heiligen Texten, dem Atem und der Beobachtung der eigenen Gedanken und Gefühle. Die Deutung und Wertung der einzelnen Phasen und Elemente, die letzte Zielsetzung und die Verbindung mit Übungen im sozialen Bereich sind oft unterschiedlich, auch die Rolle des spirituellen Meisters. Die Zeit heute, tiefer vergleichen, reflektieren und erkennen zu können, war ein inneres und ässeres Pilgern in dieser endlos scheinenden Ebene.

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4 Kommentare zu Von geistlichen Wegen

  1. Anja Hirt sagt:

    Lieber Christian
    Eben geht eine orange-gelbe, strahlende Sonne über der Wüste in Abu Dhabi auf und meine Gedanken gehen zu Euch in die Türkei, über die wir in wenigen Stunden auf der Rückkehr aus Japan fliegen werden. Die
    Begegnungen mit den spirituellen Traditionen und Menschen Asiens haben ihre Spuren hinterlassen und weit gemacht, Bilder aufgebrochen, Verbundenheiten geschaffen, Wege eröffnet. „Gott in allen Dingen suchen und finden“ – eindrücklich und oft unerwartet hat sich da das innere Pilgern mit dem äusseren Verbunden. Dass Ihr das über so lange Zeit (bei allen Mühen des Weges) erleben dürft, ist etwas ganz Besonderes. Auf Eurem weiteren Weg bleibt behütet und weiter beschenkt! Herzliche Grüsse, Anja

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Anja
      ich schicke einen Gruss zum Himmel, wenn Ihr über uns zurück in die Schweiz fliegt!
      Christian

  2. Sr. Lydia Schranz, Bern sagt:

    Lieber Christian
    Euch begleitend, im Gebet und durch den Blog ist für mich auch eine Art Pilgern geworden. Ich freue mich mit Dir und Euch, dass es allen gut geht.
    Durch die letzten Monate spüre ich, wie mich die Meditationen mit einem Bibelwort verändern, mein Herz weiten und ich Gott in Jesus Christus tiefer erfahre. Euer Pilgern hilft mir, mitten im Alltäglichen dranzubleiben. Dafür danke ich Dir und Deinen MitpilgerInnen.
    Gottes Segen gehe Euch weiter voran.
    In herzlicher Verbundenheit grüsst Dich
    Sr. Lydia

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Lydia
      Ich mache eine ähnliche Erfahrung: Je länger ich auf dem geistlichen Weg bin und auch jetzt beim Pilgern wieder verschiedensten Formen des religiösen Lebens begegne, ums so tiefer wachse ich in meine eigene Berufung hinein, ganz Jesuit zu sein. Dies ist ein geheimnisvoller Vorgang.
      Mit einem lieben Gruss der Verbundenheit
      Christian