119. Tag: Ruhetag in Kütahya

Heute gibt es keine Strecke.

Auf der Festung von Kütahya

Wir haben in Kütahya einen Ruhetag eingelegt. Diese Stadt mit ihrer eindruckvollen grossen Burgruine hiess bei den Griechen in der Antike Kotyaion oder bei den Lateinern Cotyaeum und wurde zur Provinz Phrygien gezählt.

Schon in der Antike war dieser Ort ein wichtiger Haltepunkt auf der Route vom Nordwesten (Bosporus oder Marmara-Meer) in den Südosten. Doch auch die mittelalterlichen Kreuzritter kamen wohl hier durch, so Friedrich Barbarossa im 3. Kreuzzug, als er südöstlich von hier bei Philomelion, dem heutigen Akşehir, die Seldschuken schlug, um sich den Weg ins Heilige Land frei zu kämpfen.

Auch im Griechisch-türkischen Krieg (1921-1922) spielt Kütahya eine wichtige Rolle: Zunächst wird hier die türkische Armee von der griechischen im Juli 1921 geschlagen, bevor zwischen 26. und 30. August 1922 die türkische Armee unter dem Befehl des Generals Mustafa Kemal, genannt Atatürk, die Griechen vernichtend schlägt und bis an die Westküste der heutigen Türkei verfolgt.

All das kommt mir in den Sinn, wenn wir in solch robust gebauten Befestigungsanlagen stehen und auf die Ebene hinunterblicken, die schon so viel Kampf und Krieg gesehen hat – und wir machen eine Wallfahrt für Frieden, Versöhnung und interreligiösen Dialog.

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4 Kommentare zu 119. Tag: Ruhetag in Kütahya

  1. Lieber Christian,
    Ich wünsche Dir heute einen gesegneten, frohen und angenehmen Michaelstag.
    Der kämpfende Erz-Engel um Gerechtigkeit und Frieden, wird Dich treu jeden
    Tag begleiten.
    In lieber Verbundenheit mit Dir und herzlichen Grüssen an die Pilgergruppe.
    Antonia

    • Christian Rutishauser sagt:

      Liebe Antonia
      Herzlichen Dank, dass Du heute an mich denkst. Du weisst, dass mir mein Doppelname Christian Michael in den letzten Jahren sehr wichtig geworden ist. Für jemanden, der im jüdisch-christlichen Dialog arbeitet wie ich ist dieser christlich-jüdische Namen wie ein Omen.
      Mit liebem Gruss
      Christian

  2. Marie-Therese sagt:

    Lieber Franz, liebe MitpilgerInnen,
    Vielen Dank für Deinen interessanten Hintergrundsbericht, und das schöne Photo! Es macht immer wieder Freude, Eure strahlenden Gesichter in einer schönen Umgebung zu sehen!
    Ich wünsche jeder und jedem von Euch einen schönen und erholsamen Ruhetag und erfreuliches und gesegnetes Weiterpilgern!
    Herzlichst aus Fribourg, Marie-Therese

    • Franz Mali sagt:

      Liebe Marie-Therese
      ja, es ist spannend, die Geschichte aus der Nähe zu erleben. Immer wieder stosse ich auf Dinge, von denen ich bisher nie etwas gehört hatte.
      Herzlich
      Franz