Durch die ausgedehnten Vororte von Sofia gegangen, gelangen wir im Stadtzentrum zum Bischofssitz des bulgarisch-katholischen Bischofs Christo Proykov und werden herzlich empfangen. Das kleine Anwesen mit Kirche und Residenz ist bescheiden, doch stilvoll hergerichtet. Das Ende der kommunistischen Ära ermöglichte den Rückkauf des Hauses wie uns Bischof Proykov beim Mittagessen in fliessendem Französisch erklärt. Wir erfahren einiges über die katholische Ortskirchen mit orientalischem Ritus, die weniger als ein Prozent der gesamten bulgarischen Bevölkerung ausmachen. Historisch für uns interessant ist vor allem die Tatsache, dass der spätere Papst Johannes XXIII. von 1925 bis 1933 in Sofia Apostolischer Delegat war. Das erste Jahr seiner Amtszeit lebte er im Gebäude, in dem auch der heutige Bischofssitz wieder ist. Im kleinen Pivatmuseum der Residenz ist Roncalli denn auch präsent, so wie Johannes Paul II., der Sofia 2002 einen apostolischen Besuch abgestattet hatte. Beide Päpste haben das Verhältnis der röm.-kath. Kirche zum Judentum erneuert und wesentlich geprägt. Johannes XXIII. hatte nach der Ankündigung des Zweiten Vatikanischen Konzils Kardinal Bea den Auftrag erteilt, ein Konzilsdokument zum Judentum vorzubereiten; Johannes Paul II. hatte wie kein anderer das Dokument Nostra Aetate dann in der Praxis umgesetzt. So empfahl mir der Priester Petkov Valov, der hier im Ordinariat arbeitet, beim Mittagessen, dass wir als Jerusalempilger auch die Synagoge von Sofia besuchen sollten. Für morgen ist dies auch geplant, wenn wir das Stadtzentrum mit der bulgarisch-orthodoxen Kathedrale besichtigen werden.
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Meta
LIEBER CHRISTIAN
OBWOHL DU FEHLST IM LASSALLE-HAUS, BIST DU DOCH EINFACH AUCH SEHR DA!!! ES IST WUNDERBAR, WIEDER HIER ZU SEIN FÜR EXERZITIEN.
HERZLICH! VERENA STALDER
Liebe Verena, gut, dass Du die Sommerwochen nutzt, um die Seele sich erholen zu lassen. Lass das Lassalle-Haus grüßen, Christian