Trainieren

In den letzten Tagen bin ich zweimal nach meinem Training für das Pilgern nach Jerusalem gefragt worden. Als die Frage erstmals kam, zuckte ich innerlich leicht zusammen und konnte einen aufkommenden Stress gerade noch rechtzeitig abfangen. Beim zweiten Mal konnte ich unumwunden antworten: nein, ich trainiere nicht besonders darauf hin. Ich lebe wie vorher, gehe hie und da joggen (so im Schnitt etwa alle zwei Wochen) und werde in den Winterferien langlaufen wie immer. Ansonsten – trainieren würde heissen, dasselbe tun, also mit 10 kg auf dem Rücken durch die Landschaft wandern. Dazu komme ich nicht. Mein Wunsch, vor dem Pilgern 5 kg an Körpergewicht zu verlieren, habe ich als für  mich unrealistisch beiseite gelegt.
Gute Voraussetzungen für unser Unternehmen gibt es aber dennoch, füge ich jeweils an: mentale Stärke mit einem Durchhaltewillen, der Schwierigem und Schwerem nicht ausweicht, sondern darin Möglichkeiten fürs Weitergehen sucht. Gesunder Menschenverstand, der nicht leistungsbetont ausgerichtet ist. Der Glaube, dass das Vorhaben in Gottes Hand liegt, sodass die nötige Kraft und die Bereitschaft mit Unsicherem und Ungewissem umzugehen auch von einer Quelle gespiesen wird, die ausserhalb des uns Machbaren liegt.

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4 Kommentare zu Trainieren

  1. L sagt:

    Liebes Hildi
    deinen zweiten Abschnitt deines Reisevorbereitungsbeitrags nehme ich gerne in meinen Alltag mit, behalte ihn bei mir währenddessen du unterwegs bist. Danke.
    Herzlich alles Gute
    L.

  2. Andrea Zwicknagl sagt:

    Kleiner ergänzender Buchtipp aus dem Hause Kösel: http://www.randomhouse.de/webarticle/webarticle.jsp?aid=25465&mid=5641
    mit Grüssen von der PR-Seite
    Andrea

  3. Karin sagt:

    Grüezi Hildi
    Würde ich trainieren und in welchem Ausmass?
    Oder würde ich mich,so wie Du, im normalen Mass und viel Gottvertrauen darauf einlassen können?
    In den letzten Tagen habe ich mich immer wieder Mal mit dieser Frage auseinandergesetzt und fürchte ja, ich gehöre zu den „besser-zu-gut-vorbereitet-sein-Typ“-Menschen.
    Hätte ein Trainingsprogramm, wie für einen Marathon, die Ernährung wäre auch bereits angepasst damit das Gehen doch etwas leichter (eben wegen Eigengewicht) würde. Nebenbei hätte ich bestimmt schon zum x-ten Mal an eine oder eher zwei Checklisten optimiert und alle Mitgeher mit Vorbereitungsfragen bombadiert.
    Wer nimmt was mit? Nehmt ihr alle Eure eigene Bibel mit oder nur eine für alle? Brauchen wir ein OhneWörterBuch? Kann ich den Skizzenblock, mein „Immer-mit-dabei“-Reisebuch, das Tagebuch und auch noch etwas zum lesen mitnehmen? …und das wäre erst der Anfang…
    Aber so verschiedentlich wir unterwegs sind, so scheinen doch all unsere Wege richtig zu sein.

    Auch ich werde weiterhin an Euren Vorbereitungen „teilnehmen“ und möchte Dir und Deinen Weggefährten Psalm 84,6-8 mitgeben. Liebe Grüsse Karin

    Wohl den Menschen , die Kraft finden in dir,
    wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.
    Ziehen sie durch das trostlose Tal,
    wird es für sie zum Quellgrund
    und Frühregen hüllt es in Segen.
    Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft;
    dann schauen sie Gott auf dem Zion.

    • Hildegard Aepli sagt:

      Liebe Karin
      ich lese deinen Kommentar zum Blog und komme einfach nicht drauf, welche Karin du bist. Also, bitte hilf mir.
      Zu den Vorbereitungen: unterdessen habe ich doch begonnen, meine Wanderschuhe besser einzulaufen und mich auf die bevorstehenden Distanzen einzustimmen. Einmal hiess die Route Fribourg – Murten und einmal Fribourg – Romont. Resultat: Blasen an den Zehen, weil ich natürlich vergass Pflaster mitzunehmen.
      Ansonsten haben wir als Gruppe Checklisten verfasst: Eine Liste, was jede/r dabeihaben muss. Eine Liste, was nur einzelne mitnehmen. Skizzen- oder Schreibblock klar! OhneWörterBuch hat Esther dabei.
      Danke für dein „Teilnehmen“!
      Einen herzlichen Gruss
      Hildi