Gut „behütet und getröstet“

Noch heute bin ich paff darüber, dass mir Christoph nach einem kurzen, sehr schönen Wandertag am letzten Samstag seinen neuen Hut geschenkt hat. Wie ja auf den Fotos der Vorstellung zu bemerken ist, habe ich wohl einen abgetragenen Sonnenhut – irgendwie hatte ich ihn aber an diesem Tag zu Hause vergessen. Die Sonne habe ich am Ende der Wanderung empfindlich auf dem Kopf gespürt, meine Haarfülle ist ja mittlerweile durchschimmernd geworden.
Christoph hat mir völlig unvermittelt plötzlich seinen Hut, ein Prachtstück, angeboten – er soll mitkommen nach Jerusalem. Die Sonne soll mir offenkundig am Tag nicht schaden, noch der Mond in der Nacht. Gerne trage ich ihn auf dem Weg nach Jerusalem! Nicht nur dass ein guter Hut für mich völlig unverzichtbar ist, sondern ich freue sehr darüber, dass ich ihn von einem Menschen geschenkt bekommen habe, der mich durch dieses Geschenk auf dem langen Weg begleiten will und wird, ja, der sich darum sorgt, dass ich oben, ja von ganz Oben, gut „behütet und getröstet“ bin, wie es Dietrich Bonhoeffer so treffend sagt.

Aber nicht nur der Hut und Der ganz Oben sind verantwortlich für eine gute Pilgerschaft: Auch ein GPS-Gerätchen soll dazu helfen: Es braucht aber viel Hege und Pflege, bis es seine Fähigkeiten und Geheimnisse preisgibt! So laufe ich bei allen erdenklichen Gelegenheiten damit herum. Im Zweifelsfall werde ich dann wohl vorauszugehen haben, damit wir den Weg nach Jerusalem (und Bethlehem) finden. Mögen uns mit dem Gerätchen ein paar Umwege erspart bleiben, das Schwimmen durch einen unüberbrückten Bach oder das Umkehren vor einem Schilfmeer, durch das sich kein Weg auftut. Wenn es uns dann noch jeden Tag zu einer überdachten Unterkunft leitet, ja, was wollen wir dann noch mehr…

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Ein Kommentar zu Gut „behütet und getröstet“

  1. Beat Näf sagt:

    Ist nicht das Leben eine Pilgerrreise, ein in der Fremdesein? Mit so vielen Schwierigkeiten des Sichzurechtfindens. Ob man sie in der Freude am Reisen, in der Hoffnung, im Schauen und im Unterwegssein vergessen kann? Ob man sich durch das Pilgern über das Pilgern erheben kann? Im realen oder im imaginären Pilgern? Im realen Sich-Orientieren oder im imaginären Sich-Orientieren? So viele Fragen. Ob ein GPS-Gerät funktioniert? – Fragen, Zuversicht und Sorge. In einem Schweben über das, was ist und kommt, hat mich jedenfalls bewegt und berührt, was ich gelesen habe.